Der FC-Astoria Walldorf hat am 19. Spieltag der Regionalliga Südwest mit dem 4:1-Sieg beim formstarken VfR Aalen ein Ausrufezeichen gesetzt. Zweimal Marcel Carl, sowie Jonas Weik und Dennis De Sousa waren die Walldorfer Torschützen in der Ostalb Arena vor 1.000 Zuschauern. Außerdem feierte der 19jährige Luis Idjakovic eine starke Premiere im FCA-Gehäuse.
(zg) Walldorfs Cheftrainer Matthias Born musste unter der Woche zwei schlechte Nachrichten verdauen, sowohl Torhüter Mario Schragl (Muskelbündelriss), als auch Außenstürmer Tim Fahrenholz (Faserriss) verletzten sich im Training und fehlen dem Trainer entsprechend im Jahresendspurt. Kapitän Max Müller stand dem FCA aufgrund einer Gelbsperre nicht zur Verfügung. So kam der junge Idjakovic zu seinem Debüt im Walldorfer Tor, außerdem standen sechs weitere Akteure unter 23 Jahre in der Startelf.
Der FCA war zunächst damit beschäftigt, die vielen Aalener Offensivbemühungen zu verteidigen. Die Gastgeber übernahmen die Spielkontrolle und spielten unermüdlich nach vorne. Nach knapp einer halben Stunde Spielzeit, bis dahin hielt man sich schadlos, wurde dem FCA nach einer Ecke von Emilian Lässig ein Handelfmeter zugesprochen, Carl verwandelte sicher durch die Mitte zur 1:0-Führung (29.). Im direkten Gegenzug verpasste Aalen den vermeintlichen Ausgleich, Kristjan Ahr Cesen bugsierte eine Flanke am langen Pfosten freistehend drüber (31.). Super effektiv zeigte sich derweil die Born-Elf, Carl setzte Maximilian Waack toll in Szene, der erst zwei Gegenspieler stehen ließ, aber mit seinem Abschluss an VfR-Keeper Paterok hängen blieb, gegen den Nachschuss von Weik war dann aber auch Aalens Schlussmann chancenlos – 2:0 (43.)! Wer jetzt dachte, das wäre der Halbzeitstand gewesen, der lag daneben, in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit wurde der Heimelf ein Foulelfmeter zugesprochen, Alessandro Abruscia nahm sich der Sache an und überwand Idjakovic, der mit den Fingerspitzen drankam, den Einschlag aber nicht verhindern konnte.
Nach dem Seitenwechsel waren es die Walldorfer, die zielstrebiger aus der Kabine kamen, nach einem Flankenlauf von Waack köpfte Carl das schnelle 3:1 (49.). Auch danach hatte der FCA die Partie besser im Griff bis zur 65. Minute als Mert Yörükoglu nach einer Notbremse im eigenen Sechzehner die Rote Karte sah und dem VfR der zweite Elfmeter an diesem Tag zugesprochen wurde. Erneut trat Abruscia an, diesmal zielte er jedoch zu genau und traf nur den Querbalken. Im weiteren Verlauf entwickelte sich eine leidenschaftliche Abwehrschlacht, in der 69. Minute lenkte Idjakovic mit dem Fuß einen Schuss von Manuel Botic aus 5m-Torentfernung an den Pfosten. In der Schlussphase schmiss Aalen alles nach vorne und schnürte den FCA tief in deren Hälfte ein, in der 89. Minute zwang Sean-Andreas Seitz mit einem strammen Schuss Idjakovic noch einmal zu einer Flugeinlage. Sekunden vor dem Schluss, in der zweiten Minute der Nachspielzeit machte der kurz zuvor eingewechselte De Sousa mit seinem Treffer zum 4:1-Endstand den Deckel auf diese Partie.
Stimmen zum Spiel:
Uwe Wolf, Trainer VfR Aalen: „Wir liegen aus dem Nichts mit 0:2 zurück, schaffen aber noch den Anschluss vor der Pause. In der Halbzeit haben wir uns viel vorgenommen und einige Dinge angesprochen, leider fiel dann aus unserer Sicht das 1:3. Danach haben wir umgestellt und ein Schlüsselmoment war sicherlich der Elfmeter, sowie die Chance direkt danach. Wir haben am Ende nochmal alles investiert, um heranzukommen.“
Matthias Born: „Es war ein intensives Spiel, wir haben heute im Spiel gegen den Ball kompromisslos agiert und sind gemeinsam durch das Feuer gegangen. Wie wir die Führung in Unterzahl leidenschaftlich verteidigt haben, macht mich froh.“
Marcel Carl: „Es war etwas glücklich, nach der Roten Karte und dem Elfmeter, wenn wir da direkt das 3:2 bekommen, dann wird es nochmal richtig eng. Von der kämpferischen Leistung und der Arbeit gegen den Ball war es ganz stark von unserer Mannschaft. Insgesamt haben wir den Sieg heute einen Tick mehr verdient als Aalen.“
Roman Hauk: „Heute sind wir alle happy, mit dem 4:1-Sieg haben wir die richtige Reaktion auf das 0:4 gegen Balingen gezeigt. Wir haben heute alles reingeworfen, haben in Unterzahl als Mannschaft super verteidigt und vorne waren wir eiskalt. So wollen wir weitermachen und in Gießen nachlegen.“
Jean Patrice Kabuya: „Es war ein verdienter Sieg für uns, in der ersten Halbzeit war es sehr schwierig, der Gegner hatte viel Ballbesitz. Wir haben es gut verteidigt und uns mit zwei Toren belohnt. In der zweiten Halbzeit haben wir als Mannschaft sehr gut zusammengehalten und uns gegen alle Widerstände erfolgreich wehren können.“
Ausblick:
Mit dem Auswärtssieg in der Ostalb Arena macht der FCA einen deutlichen Sprung in der Tabelle, hoch bis auf Rang elf. Am nächsten Samstag (27. Nov.) muss man dann beim FC Gießen antreten, Anpfiff ist um 14 Uhr.
Tore: 0:1 (29./HE) Carl, 0:2 (43.) Weik, 1:2 (45.+2/FE) Abruscia, 1:3 (49.) Carl, 1:4 (90.+2) De Sousa
VfR Aalen: Paterok – Odabas, Windmüller, Schmidt, Knipfer (60. Volz) – Arh Cesen (60. Elfadi), Botic (73. Bux), Abruscia, Müller – Seitz, Kienle
FCA Walldorf: Idjakovic – Goß, Hauk, Yörükoglu, Becker – Lässig, Hillenbrand (66. Dinger), Weik (86. De Sousa), Kabuya (86. Antlitz), Waack (83. Hanek) – Carl
Schiedsrichter: Felix Berger (Herleshausen)
Zuschauer: 1.033
Besondere Vorkommnisse: Rote Karte für Yörükoglu nach einer Notbremse (64.), Abruscia verschießt Foulelfmeter (65.)