Wie sieht der Alltag von pflegenden Angehörigen genau aus? Vor welchen Herausforderungen stehen die Beteiligten? Was erleben Sie an Schönem oder Kuriosem? Was motiviert zum Weitermachen trotz aller Belastung? Wie reagiert das nähere Umfeld, die Familie, Freunde und Nachbarn? Und was könnte an Hilfen dazu beitragen, dass Teilhabe von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen noch lange möglich bleibt und die Menschen nicht in die Isolation geraten und im öffentlichen Leben „unsichtbar“ werden?
Fragen, die das aktuelle Demenzprojekt „Schulterschluss“ der Stadt Walldorf zurzeit in einem Filmprojekt aufgreift und beantwortet. Neun Angehörige von Menschen mit Demenz aus Walldorf geben Auskunft über ihre Situation und ermöglichen dem Zuschauer Einblicke in ganz persönlichen Erfahrungen.
Offen über die Thematik zu reden, fällt vielen Betroffenen schwer. Dafür gibt es vielfältige Gründe. Manche schämen sich, wollen den Angehörigen vor Stigmatisierung und Ablehnung schützen oder befürchten, in der Öffentlichkeit auf Unverständnis zu stoßen, wenn kognitive Ausfälle und Defizite bekannt werden. Die Protagonisten möchten mit ihrem durchaus mutigen Engagement aus der Anonymität in die Öffentlichkeit treten und stellvertretend für alle Angehörigen mit dem Film dazu beitragen, Tabus zu aufzubrechen und Einblicke in den Alltag eines pflegenden Angehörigen zu gewähren.
Der Film soll dazu beitragen, Andere für das Thema Demenz zu sensibilisieren und darüber zu informieren, auch was Betroffene erleben und was sie sich an Unterstützung wünschen. Es ist die Rede von Vätern, Müttern, Ehefrauen und –männern, von Schwiegermüttern und Großvätern. Bei allen liegt eine Demenzerkrankung vor und alle werden von ihren Angehörigen, zum Teil bereits seit Jahren, liebevoll versorgt. Alle Interviews werden professionell zu einem Kurzfilm verarbeitet, der im Rahmen des laufenden Demenzprojektes gezeigt wird.
Das Filmprojekt findet im Rahmen des zweijährigen Förderprojekts „Demenz im Quartier“ der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg e.V. | Selbsthilfe Demenz statt, für das die Stadt Walldorf als eins von fünf Modell-Quartieren ausgewählt wurde. Alle Maßnahmen und Angebote dienen dazu, Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen zu unterstützen und neue Möglichkeiten der Teilhabe zu schaffen. Das Projekt ist Teil der Landesstrategie »Quartier 2030 – Gemeinsam.Gestalten.« und wird vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg gefördert.
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.walldorf.de oder bei der städtischen IAV-Stelle, Andrea Münch, Nusslochers Sr.45, 69190 Walldorf, Tel. 06227 – 351168, [email protected]
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