Das Kürzel ETF steht für Exchange Traded Funds, also für börsengehandelte Fonds. Sie zählen nicht nur in der Region, sondern deutschlandweit zu den beliebtesten Geldanlagen. Dabei bilden sie den goldenen Mittelweg zwischen risikoreichen Investitionen in spekulative Werte und dem sicheren Sparen mit klassischen Finanzprodukten. Um zu verstehen, weshalb die Fonds so beliebt sind, hilft ein wenig Hintergrundwissen. So funktionieren ETFs:
Was macht das ETF-Sparen besonders?
Klassische Sparmethoden bringen heute kaum mehr Renditen. Das liegt vor allem daran, dass wir uns aktuell in einer lang anhaltenden Niedrigzinsphase befinden. Wer Geld in klassischen Sparern anlegt, erhält darauf fast keine Zinsen mehr. So schafft man es in vielen Fällen nicht einmal mehr, den Wertverlust seines Geldes durch die Inflation auszugleichen. Es überrascht nicht, dass immer mehr Privatanleger unzufrieden mit diesen Angeboten sind. Eine Alternative muss also her.
Während das Sparen mit herkömmlichen, aber zinsarmen Finanzprodukten als sicher gilt, stellen Investitionen in Aktien, Kryptowährungen oder Devisen das genaue Gegenteil dar: Diese börsengehandelten Werte unterliegen Wertschwankungen. Dadurch können sie zwar einerseits hohe Renditen einfahren, andererseits aber auch Opfer von Kurseinbrüchen werden. Viele Anleger befürchten, durch den aktiven Handel an der Börse Geld zu verlieren. ETFs sind eine gute Schnittstelle zwischen Risikobereitschaft, Wunsch nach Kapitalzuwachs und Sicherheitsbedarf.
So funktioniert ETF-Sparen
Beim ETF-Sparen investiert der Anleger nicht direkt in einzelne Börsenwerte, sondern vielmehr in bestimmte Märkte, Börsen und Branchen. Deshalb sollte man zunächst einen preiswerten ETF-Anbieter finden, der nicht nur faire Konditionen, sondern auch eine große Auswahl an möglichen Börsen, bietet.
Diese ETFs gibt es
ETFs gibt es für den deutschen DAX, aber auch für ausländische Börsen. So können Anleger beispielsweise in den chinesischen Technologiemarkt investieren. Andere Anleger sind vom großen Potential der Kryptowährungen überzeugt und möchten in diese investieren, doch das Risiko, die falsche digitale Währung auszuwählen, schreckt sie ab. In diesem Fall kann man einen Krypto-ETF eröffnen. Ebenso ist es denkbar, in bestimmte Rohstoffe oder Edelmetalle zu investieren.
Vorteile von ETF-Sparen
Das Sparen mit ETFs ist in Deutschland sehr beliebt. Das liegt am starken Sicherheitsbedürfnis der Deutschen: Sie möchten maximale Gewinne bei minimalem Risiko. Exchange Traded Funds stellen dazu die einfachste Möglichkeit dar. Indem der Anleger durch den ETF in einen Markt investiert, ergeben sich die Gewinne aus der Gesamtperformance dieses Marktes.
Fahren einzelne Wertpapiere im Fonds Verluste ein, können diese meist gut durch Gewinne anderer Aktien ausgeglichen werden. Das Verlustrisiko bleibt also überschaubar. Gewinn hingegen stellen sich meist so ein, dass der Anleger mittel- und langfristig solide Renditen macht. Wer direkt in eine Aktie investiert, die durch die Decke geht, profitiert maximal – das ist bei ETFs leider nicht möglich. Da für die meisten ETF-Anleger jedoch der Sicherheitsaspekt sehr wichtig ist, überwiegen für diese die Vorteile eines ETF – nämlich die Kombination aus Sicherheit und Renditen.
Arten von ETFs
Ein ETF bildet einen Querschnitt durch einen bestimmten Markt. So ist das Risiko für Anleger geringer als bei direkten Aktienkäufen. Man unterscheidet zwischen den nachfolgend aufgeführten Arten von ETFs:
Full-Replication ETFs
Full Replication bedeutet komplette Nachbildung. Es handelt sich also um einen ETF-Fond, der einen bestimmten Index 1:1 widerspiegelt. Zwar sind Full-Replication ETFs als Sondervermögen vor einer Insolvent des Kreditinstituts geschützt, doch schrecken die höheren Transaktionskosten viele Anleger ab – dies liegt an der hohen Anzahl an Einzeltransaktionen.
Synthetische Replikation mit SWAP
Hierbei bildet der ETF einen Index ab, ohne dass wirklich Wertpapiere in ihm lagern. Die Gewinne ergeben sich durch SWAP Geschäfte der Bank. Diese Option wirft zwar garantierte Gewinne ab, diese können jedoch geschmälert werden, wenn die Bank zahlungsunfähig wird – ihr steht dann nämlich ein Teil des Fondsvermögen zu.
Thesaurierende Fonds
Wer einen günstigen Anbieter für ETFs gefunden hat, kann mit sehr wenig Startkapital investieren. Da die Sparraten normalerweise monatlich oder quartalsweise abgebucht werden, steigert sich das Fondsvermögen Schritt für Schritt. Bei thesaurierenden ETFs werden Gewinne automatisch wieder investiert, was das Investitionsvolumen erhöht. Dies steigert in der Folge auch die Höhe der Renditen. Wer nicht möchte, dass der ETF selbstständig reininvestiert, sollte bei der Eröffnung darauf achten, dass Gewinne ausbezahlt werden.