„Bodenständigkeit, Leidenschaft, Zusammenhalt, Freundschaft“
Sandhausen. Ohne sein persönliches Engagement wäre der Aufstieg des SV Sandhausen von einem Ober- zu einem etablierten Zweitligisten nicht möglich gewesen: Jürgen Machmeier hat die Entwicklung seines Heimatvereins in den vergangenen 21 Jahren, dem Zeitraum seiner Präsidentschaft, ganz entscheidend geprägt.
Am heutigen 12. Januar 2021 feiert der Präsident des SV Sandhausen seinen 60. Geburtstag.
Die Anfänge: Vereinssanierung und die Liebe zum Fußball
Als er beim SV Sandhausen als Präsident anfing, 1999 zunächst kommissarisch und ab dem Jahr 2000 dann als gewählter Vorsitzender des Vorstandes, hatte der Verein „eine Haupttribüne aus dem Jahr 1985, ein marodes Clubhaus und 200.000 D-Mark Schulden“, wie Machmeier selbst im Interview in der neuesten Ausgabe des „Hardtwald Magazins“ betont (das Clubmagazin des SVS erscheint passend zum Ehrentag am 12. Januar). Machmeier, zuvor bereits einige Jahre als Technischer Leiter beim SVS ehrenamtlich engagiert, setzte sich für die Sanierung und den Ausbau der Infrastruktur sowie das Erreichen der sportlichen Ziele ein.
Gerne erinnert sich Machmeier zurück an vergangene Zeiten beim SVS, die noch vor seiner Karriere als Sportfunktionär liegen – angefangen mit seiner Laufbahn als Fußballer im Jugendbereich, die im Alter von 23 Jahren als Torhüter im Kader der zweiten Mannschaft des SVS allerdings früh endete. Nicht verletzungsbedingt, sondern zugunsten des Studiums und der beruflichen Karriere als Diplom-Ingenieur und Architekt. Auch wenn er selbst nicht mehr spielte, ließ ihn der Fußball nie wieder los. „Bei mir hat sich die Liebe zum SVS schon in ganz frühen Jahren entwickelt. Ich wurde mit einem Jahr schon im Kinderwagen um die Sportplätze dieser Region geschoben. Ich habe die Fußballluft beim SVS schon in ganz jungen Jahren eingeatmet“, sagt Machmeier. Nur allzu logisch also, dass Machmeier die Torhüterhandschuhe zwar an die Nägel hängte, dem Verein jedoch verbunden blieb und schrittweise an dessen Entwicklung arbeitete.
Aufstieg und Gegenwart: Traditionsvereine zeigen großes Interesse am SVS
Nach dem Aufstieg in die Regionalliga im Jahr 2007 ging diese sprungartig weiter: Der SVS qualifizierte sich nur ein Jahr später für die 3. Liga und stieg schließlich im Jahr 2011/12 als Meister in die 2. Liga auf – ein Erfolg, der auch möglich wurde, weil es Machmeier gelungen war, viele Sponsoren, die dem SVS bis heute treu sind, für den Verein zu gewinnen.
Im nunmehr neunten Jahr spielt der SVS aktuell in der 2. Liga. Die Stadionkapazität beträgt mittlerweile 15.300 Plätze, das Angebot im Hospitality-Bereich wurde auf- und ausgebaut. Machmeier selbst wurde im Jahr 2019 in den Aufsichtsrat der DFL Deutsche Fußball Liga GmbH und in den DFL-Stiftungsrat gewählt – als einziger Vertreter eines Zweitligisten. All das zusammengenommen ist eine Leistung, für die der SVS von den großen Vereinen viel Bewunderung erfährt, wie Machmeier schildert: „Bei den Verantwortlichen der Traditionsvereine besteht ein großes Interesse an unserer Arbeit, insbesondere daran, wie wir es als SV Sandhausen immer wieder schaffen, mit unseren Werten wie Bodenständigkeit, Leidenschaft, Zusammenhalt und Freundschaft gegen die Großen zu bestehen.“
Das ideale Wochenende: freitags oder samstags der SVS, sonntags die Familie
Als Präsident ist Machmeier bei jedem Spiel des SVS als größter Fan der Mannschaft im BWT-Stadion am Hardtwald und auch auswärts live dabei und fiebert mit dem Team mit. Im Alltag sieht er sich derweil in einer delegierenden Rolle und vertraut voll und ganz auf seine leitenden Angestellten beim SVS, Geschäftsführer Volker Piegsa sowie den Sportlichen Leiter Mikayil Kabaca. „Sie zahlen mir das Vertrauen mit ihrer Arbeit zurück.“
Es sei ihm neben seinen beruflichen Verpflichtungen als Geschäftsführer der INWO-Bau GmbH auch gar nicht möglich, dreimal oder öfters in der Woche in der Geschäftsstelle des SVS vorbeizuschauen. „Wenn etwas besprochen ist, muss ich mich in dem Wissen umdrehen können, dass die Sache läuft, ohne dass ich mich noch mal damit beschäftigen muss. Es geht immer darum, die besten Entscheidungen zu treffen. Dafür braucht man mehrere starke Leute. Ein Verein wird sich nie entwickeln können, wenn es nur eine starke Person gibt.“
Die Spiele des SVS schaut sich Jürgen Machmeier übrigens bevorzugt freitags oder samstags an. Das hat einen einfachen Grund: Der Sonntag als arbeitsfreier Tag in der Woche ist ihm heilig. Dann verbringt der Präsident des SVS die Zeit am liebsten mit seiner Frau und seiner Familie. Und daran orientiert sich auch der Wunsch Jürgen Machmeiers zum eigenen 60. Geburtstag: „Mein größter Wunsch zum Geburtstag, neben Gesundheit für jeden, ist einerseits, dass der Zusammenhalt in unserer Familie nie enden wird. Das ist ein Wunsch, den ich selbst mit beeinflussen kann. Und andererseits, mit Blick auf mein Unternehmen und den SV Sandhausen, dass die Entwicklung weiter so positiv verläuft wie in den vergangenen Jahren.“
Pressemitteilung SV Sandhausen Nr. 47 Saison 2020/21 11.01.2021
Foto: SV Sandhausen