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Evangelische Petrusgemeinde: Entdeckungsreise durch die Wieslocher Stadtkirche

3. Oktober 2020 | Leitartikel, Petrusgemeinde Wiesloch

Gottesdienste der Petrusgemeinde WieslochEvangelische Petrusgemeinde

 

Gesche Kruse und Heiko Feurer mit dem neuen Kirchenführer vor dem „Sickingen-Portal“

Im Fenster ein Mond mit Gesicht, 900 alte Orgelpfeifen, ein verlorenes und wiedergefundenes Taufbecken: die Evangelische Stadtkirche in Wiesloch ist mit dem Baujahr 1071 nicht nur mit das älteste Gebäude der Weinstadt, sondern steckt auch voller Überraschungen. Manche Besonderheit, etwa der asymmetrische Grundriss mit dem nach Süden versetzten Chorraum, fällt sofort ins Auge. Andere Einblicke ergeben sich nur für Kenner des Kirchengebäudes – zum Beispiel kann man die alten Fundamente durch ein beleuchtetes Bodenfenster betrachten. Vieles hat sich auch sehr verändert oder ist aus der Kirche ganz verschwunden: Wie war der Chorraum in früheren Zeiten eingerichtet, und was mag sich einmal unter dem Bogen der Wandnische befunden haben?

Diese und andere Fragen beantwortet ein neu erschienener Kirchenführer, der zu einem Rundgang durch die Stadtkirche einlädt. Gesche Kruse und Heiko Feurer, die die Broschüre gestaltet haben, war es wichtig, sowohl erstmalige Besucher anzusprechen, als auch denen Neues zu bieten, denen das Gebäude schon seit vielen Jahren vertraut ist. Eine weitere Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche, für die das Gemeindemaskottchen „Petrus“ Rätselfragen bereithält. So leitet der Kirchenführer in zwölf Stationen informativ und unterhaltsam durch die Baugeschichte und zugleich durch die (Kirchen-)Geschichte vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Dabei wird deutlich, wie stark die Vergangenheit ihre Spuren hinterlassen hat und immer noch fortwirkt – oder auch, wovon wir uns heute bewusst abgrenzen: Die Broschüre weist hier beispielsweise auf Heldenkult und Nationalismus hin, wie sie etwa in der Gestaltung der früheren Glocken erkennbar werden.

Pfarrerin i.R. Gesche Kruse, profunde Kennerin des Wieslocher Gemeindearchivs, hat bei der Recherche für den Kirchenführer manch neue Erkenntnis zu Tage gebracht. „Im Jahr 1810“, so berichtet sie, „hat die Wieslocher Gemeinde eine Orgel aus dem aufgelösten Franziskanerkloster in Heidelberg ersteigert“. Auch zu der kleinen lutherischen Kirche in Wiesloch, von der heute nichts mehr zu sehen ist, enthält die Broschüre spannende Details aus den Archivakten.

Doch der Kirchenführer will nicht nur informieren. Mit Fragen und Beobachtungsaufgaben lädt er dazu ein, sich ganz individuell mit dem Kirchenraum vertraut zu machen oder ihn wieder neu für sich zu entdecken – gerade in Zeiten, in denen das Gemeindeleben coronabedingt noch immer eingeschränkt ist. Rund eine Stunde sollte sich Zeit nehmen, wer alle Stationen des Rundgangs erkunden will. Die Stadtkirche ist tagsüber geöffnet, der Kirchenführer liegt an den Eingängen und am Schriftenstand aus und kann auch unter www.ekiwiesloch.de abgerufen werden.


 

 

 

Quelle: ev. Petrusgemeinde Wiesloch

Pfarrbüro:
Friedrichstr. 5, 69168 Wiesloch,
Tel.: 06222-2234

[email protected]

www.petrusgemeinde-wiesloch.de


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