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Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder zu Besuch in Walldorf

19. September 2020 | > Walldorf, Allgemeines, Leitartikel, Photo Gallery, Politik

Zu ihrem Antrittsbesuch in Walldorf kam Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder am 9. September, wo sie im Ratssaal von Bürgermeisterin Christiane Staab, Erstem Beigeordneten Otto Steinmann, Stadtbaumeister Andreas Tisch sowie Stadtrat Dr. Joachim Ullmann (CDU), Stadträtin Dr. Andrea Schröder-Ritzrau (SPD) und Stadtrat Günter Lukey (FDP) begrüßt wurde.

 

„Wir freuen uns über den Austausch, für den Sie sich Zeit nehmen. Ein guter und enger Draht zum Regierungspräsidium ist uns sehr wichtig“, sagte Bürgermeisterin Christiane Staab.
Wie die Regierungspräsidentin erläuterte, sei sie nach ihrem Amtsantritt im Mai 2019 zunächst in den Land- und Stadtkreisen gewesen und nun in den Kommunen auf „Antrittstour“. Vor Ort sein zu können, so Felder, sei ihr sehr wichtig, um einen Eindruck zu gewinnen und „mehr mitzubekommen“. Walldorf sei ihr als „gut aufgestellte“ Gemeinde und wirtschaftlich starker Standort selbstverständlich ein Begriff, erklärte sie. Im Verlaufe des Gesprächs bestätigte sich ihr Eindruck.
„Schwer beeindruckt“ zeigte sich Felder vor allem vom nachhaltigen Engagement der Stadt Walldorf im Bereich der Bildung und Betreuung sowie im sozialen Bereich. Auch das kulturelle Engagement der Stadt fand sie für eine Kommune dieser Größe ganz außergewöhnlich.

Zwei Seiten einer Medaille

Dass Walldorf als attraktive Wohn- und Arbeitsstadt mit mehr Arbeitsplätzen als Einwohnern mit Verkehrsproblemen zu kämpfen hat, war Sylvia M. Felder bewusst und sie sprach von den „zwei Seiten einer Medaille“.
Aktuell herrsche eine eher „trügerische Ruhe“ durch die Coronakrise, während der viele zu Hause arbeiteten und sich die Verkehrslage entspannt habe, stellte die Bürgermeisterin fest. Angesichts neuer großer Unternehmen, die sich in Walldorf ansiedelten, und der Konversion des Areals der Heidelberger Druckmaschinen AG sei aber mit neuen Pendlerströmen zu rechnen, so Staab.
Sylvia Felder sah die „wirtschaftliche Delle“ durch die Corona-Pandemie als temporär an und glaubte ebenfalls nicht an „eine große Entspannung vor Ort“. „Wir planen an Autobahn und L 723 weiter“, versicherte sie. Wie sie ausführte, wird ab 1. Januar 2021 nicht mehr das Regierungspräsidium für die Autobahnen in seinem Bezirk zuständig sein, sondern die neue Autobahngesellschaft des Bundes. Durch den Wechsel von Mitarbeitern des Regierungspräsidiums werde jedoch viel Fachwissen ihrer Behörde mitwechseln, versicherte Felder. Auch werde ein regelmäßiger Austausch mit dem baden-württembergischen Verkehrsministerium stattfinden.

Stadtbaumeister Andreas Tisch sprach die Planungen zum Ausbau der A 5 im Bereich der Anschlussstelle Walldorf/Wiesloch an. Die von der Stadt ins Spiel gebrachte „Querspange“ werde leider vom Ministerium nicht weiterverfolgt. Die Stadt hätte gern eine solche Lösung mit einer zusätzlichen Auffahrt auf die A 5 gehabt, um den Monsterknoten zu entlasten, erklärte Tisch. Ziel sollte sein, Verkehre aus dem Süden und zum SAP-Campus vom sogenannten Monsterknoten, der Kreuzung L 723, B 291 und L 598, zu nehmen.
„Der vom Regierungspräsidium ins Spiel gebrachte Umbau des Monsterknotens würde eine erhebliche Belastung der Wohnstadt bedeuten“, befürchtete Bürgermeisterin Staab. „Die Planungen aus Ihrem Hause überzeugen hier nicht“, sagte Staab, „wir möchten Sie nochmals davon überzeugen, sich gedanklich mit den aufgezeigten Ideen auseinanderzusetzen“. Stadtbaumeister Tisch ergänzte, dass ein Umbau des Monsterknotens auf zwei Ebenen die Verkehrsanlagen deutlich nach Osten verschieben und eine Beeinträchtigung der Walldorfer Wohnstadt  entstehen würde. Staab erklärte, dass man „unbedingt zusätzliche Belastungen vermeiden“ müsse. 
Eine weitere Verlagerung von Verkehrsanlagen nach Osten sah auch Stadträtin Dr. Andrea Schröder-Ritzrau sehr skeptisch, vor allem in Hinblick auf den dritten Bauabschnitt von Walldorf-Süd und die damit einhergehende Lärmbelästigung für dieses neue Stadtquartier.
Zur Sprache kam auch der vierspurige Ausbau der L 723 zwischen Walldorf und der Autobahnanschlussstelle A 6 Wiesloch/Rauenberg. Hier habe man viel Zeit verloren, unter anderem durch eine Gesetzesänderung zum Hochwasserschutz, meinte Staab. Sie betonte, dass der Ausbau der L 723 vor dem Ausbau der A 5 abgeschlossen sein müsse. „Die Ausweichstrecke bei Störungen am Kreuz Walldorf kann nur über die L 723 führen, sonst entsteht Chaos“, so Staab.
Zur Thematik der Anschlussstelle und den Überlegungen zum nachgeordneten Netz empfahl die Regierungspräsidentin der Stadt Walldorf, nochmals in die politische Diskussion mit den Landtagsabgeordneten und dem Verkehrsministerium zu gehen, damit die angestrebten Planungen in den neuen Generalverkehrsplan aufgenommen würden. Ihr Präsidium könne schließlich nur umsetzen, was politisch gewollt sei, erklärte Felder.

Wald im Klimawandel

Wie ernst die Situation auch im Wald ist, wurde beim abschließenden Besuch des Waldklassenzimmers „Waldlupe“ deutlich. Revierförster Gunter Glasbrenner stellte das durch die „durchgreifende Forstreform“ geschaffene neue Revier „Rheintal-Nord“ vor, zu dem neben Walldorf noch Reilingen, Hockenheim und Brühl gehören. Die einst für Walldorf so typische Kiefer sterbe in rasantem Tempo ab, berichtete Glasbrenner. „Auch die Buchen sterben weg“, fuhr er fort. Man habe in den letzten Jahren insgesamt 25 Hektar Eichenwald angelegt und mache Versuche mit fremdländischen Baumarten, von denen man hoffe, dass sie für den Klimawandel besser gewappnet seien. Wie er erläuterte, sei das Aufforsten mit enormen Kosten verbunden und nicht immer von Erfolg gekrönt. Das hohe Aufkommen von Maikäferlarven mache Probleme und die Kermesbeere breite sich rasant aus und verdränge heimische Pflanzen, wo immer sie auf gute Lichtverhältnisse treffe.

Trotz der wenig optimistischen Situation und Entwicklung stellte Glasbrenner fest, noch nie „ein interessanteres Revier“ als Walldorf gehabt zu haben.
Zu den positiven Aspekten gehört auch das Waldklassenzimmer, das Waldpädagogin Sabrina Ehnert vorstellte. Rund hundert Veranstaltungen finden hier in normalen Jahren statt. Wie Ehnert berichtete, reiche das Spektrum von Kindergartenkindern bis zu Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe II. „Viele Kinder kennen den Wald nicht“, so Ehnert, die mit der pädagogischen Arbeit im Wald einen „wichtigen Grundstein“ legen will. „Wir wollen Wissen direkt dort vermitteln, wo die Pflanzen und Tiere zuhause sind. Die Kinder sollen durch das Erleben lernen“, erklärte Sabrina Ehnert. Gemeinsam mit den Forstwirten dürfen die Kinder auch bei Pflegeeinsätzen im Wald mitmachen und „was schaffen“.
Das Waldklassenzimmer sei „ein großes Geschenk“, meinte Regierungspräsidentin Felder, die sich als große Wald- und Naturfreundin erwies. Die Natur könne man nur schätzen, wenn man gelernt habe, sie zu lieben. Die Waldpädagogik und das Waldklassenzimmer erfüllten eine wichtige Funktion.

„Mit einem großen Kompliment für Ihr Engagement und die großartigen Entwicklungen. Gemeinsam arbeiten wir weiter an den Herausforderungen und Mobilitäts-Themen“ lautete der Eintrag in das Goldene Buch der Stadt, den die Regierungspräsidentin hinterließ.

Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder trägt sich ins „Goldene Buch“ der Stadt ein. Sie wurde bei ihrem Besuch von Bürgermeisterin Christiane Staab, Stadtbaumeister Andreas Tisch, Erstem Beigeordneten Otto Steinmann, Stadtrat Günter Lukey, Stadträtin Dr. Andrea Schröder-Ritzrau und Stadtrat Dr. Joachim Ullmann (v.l.n.r.) begleitet.

 

Revierförster Gunter Glasbrenner erläuterte wichtige Daten zum Baumbestand im Walldorfer Wald. Sabrina Ehnert gab Informationen zu ihrer waldpädagogischen Arbeit. Die Regierungspräsidentin war beeindruckt.

Text: Stadt Walldorf
Fotos: Pfeifer

 

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