FDP-Bundestagsabgeordneter Jens Brandenburg bei Expo Display Service GmbH
St. Leon-Rot. Die Lage der Veranstaltungs- und Eventbranche in der Corona-Krise war Anlass eines Besuchs des FDP-Bundestagsabgeordneten Dr. Jens Brandenburg bei der Expo Display Service GmbH in St. Leon-Rot.
Geschäftsführer Ralf-Thomas Becker und Prokurist Holger Schmidt hatten den Abgeordneten in einem Schreiben auf die schwierige Situation hingewiesen.
Die Expo Display Service GmbH ist langjähriger Marktführer für modulare, mobile Messestände und Promotion-Lösungen und hat sich vor allem auf kleinere Messestände spezialisiert. Das Unternehmen mit weltweit 500 Mitarbeitern bietet seinen Kunden Beratung an 15 Orten und in vier Showrooms in Deutschland an. Am Standort St. Leon-Rot sind aktuell 35 Mitarbeiter beschäftigt, von denen derzeit sich ein Großteil in Kurzarbeit befindet.
Becker und Schmidt berichteten, wie dem Unternehmen Ende Februar mit Beginn der Corona-Pandemie „schlagartig das Licht ausgeknipst wurde“. Seitdem Messen und Großveranstaltungen vollständig abgesagt werden, sei die Geschäftsgrundlage des Unternehmens komplett weggebrochen. „Wir verlieren monatlich knapp 300.000 Euro“, fasst Becker die Lage zusammen. Frühzeitig haben sie in den Krisen-Modus geschaltet und die Produktion auf Corona-Artikel wie Trennwände und Abstandsaufkleber umgestellt. Das helfe aber nur wenig. „Die Verluste können dadurch nicht ausgeglichen werden“, so Schmidt. Die Unsicherheit, wann es endlich weitergeht, belaste das Unternehmen und seine Mitarbeiter.
„Unternehmen mit einem eigentlich gesunden Geschäftsmodell, die nur wegen Corona in Schwierigkeiten geraten, muss die Politik eine Überbrückung ermöglichen“ erklärt Brandenburg. Das sei wichtig, um Arbeitsplätze zu erhalten. Neben kurzfristigen Liquiditätshilfen fordert er eine Öffnung des Wirtschaftsstabilisierungsfonds für kleine und mittlere Unternehmen. „Die Bundesregierung darf den Mittelstand nicht länger außen vor lassen“, fordert der Abgeordnete. Auch eine Beteiligung an Fixkosten wie Räumlichkeiten und Infrastruktur sei ein Hebel, der die Unternehmen entlasten könne, ergänzte Schmidt. Am Abend nach dem Gespräch fiel in Berlin die Entscheidung, dass solche Kostenzuschüsse nun tatsächlich kommen sollen. „Viele Details bleiben offen, aber wir hoffen auf eine zielgerichtete Hilfe für die Unternehmen, die sie tatsächlich benötigen“, erklärte Brandenburg dazu.
Für die Zukunft sieht Geschäftsführer Becker einen Wandel auf die Branche zukommen. Er geht von weniger internationalen und kleineren, digitalen Veranstaltungsformaten aus. Durchaus eine Chance für das Unternehmen, das sich auf kleiner Stände spezialisiert hat. Inzwischen gebe es wieder erste Anfragen für den Herbst. „Aber wir rechnen frühestens wieder mit einer Erholung 2021/2022. Wie vor der Corona-Pandemie wird es wohl nie wieder werden“, prophezeite der Geschäftsführer.
„Die Wirtschaft steht im Umbruch und das ist eine große Chance für neue Innovationen. Dafür brauchen wir den Mut zur Veränderung“, ist auch Brandenburg überzeugt. Ohne Umsatz werde auch die größte Finanzhilfe schnell verpuffen. „Die großen internationalen Messen werden sicher noch auf sich warten lassen. Kleinere Events mit klaren Hygienekonzepten sollten aber bald wieder zugelassen werden“ appellierte er zum Abschluss an die Landesregierung.
Autor: Wahlkreisbüro Dr. Brandenburg
Foto: Wahlkreisbüro Dr. Brandenburg