Vom Aussterben bedrohte Vogelart nistet in Walldorf-Süd
Das Neubaugebiet Walldorf-Süd ist bei jungen Familien beliebt. Wie die artenschutzrechtlichen Untersuchungen zu diesem Gebiet ergeben haben, gilt dies auch für Vogelfamilien, wie die der selten gewordenen Haubenlerche (Galerida cristata). Vögel dieser vom Aussterben bedrohten Art haben in diesem Frühjahr an mehreren Stellen in Walldorf-Süd Nester angelegt.
Die sandigen Brachflächen im Neubaugebiet entsprechen offensichtlich der Vorliebe der bodenbrütenden Haubenlerche für sandige Äcker. Denn das von der Stadt mit dem Monitoring beauftragte Büro Spang, Fischer, Natzschka hat Haubenlerchennester erneut an mehreren Stellen im 2. Bauabschnitt und westlich des 1. Bauabschnitts entdeckt. Obwohl keine Bauarbeiten in der Nähe dieser Abschnitte durchgeführt wurden, hat sich noch kein Bruterfolg eingestellt. Vorsorglich wurde die Grünfläche am östlichen Ende der Straße „Am Rebengärtchen“ in diesem Zusammenhang gesperrt.
Vermutlich waren Nesträuber am Werk, wobei Katzen, die ihrem Instinkt folgen, unter „dringendem Tatverdacht“ stehen. Da Jungvögel ihr Fluchtverhalten erst trainieren müssen, haben sie weder vor Katzen noch Hunden Angst.
Um der schon stark dezimierten Haubenlerche, die in Baden-Württemberg nur noch zwischen Mannheim und Karlsruhe vorkommt, eine Zukunft zu geben, werden Katzenhalterinnen und –halter in Walldorf-Süd gebeten, ihre Katzen möglichst bis Mitte Juli in der Wohnung zu halten. Wer seinen Hund hier ausführt, wird dringend gebeten, diesen an der Leine zu führen. Freilaufende Hunde schrecken die brütenden Haubenlerchen auf und führen zu erheblichen Störungen.
„Bis Mitte Juli steht zu hoffen, dass es zu erfolgreichen Bruten gekommen ist und sich die Jungvögel ausreichend weit entwickeln konnten“, erklärt Diplom-Biologe Hans-Joachim Fischer vom Büro Spang, Fischer, Natzschka.
Fragen zur Haubenlerche beantwortet das Büro gerne unter der E-Mail-Adresse von Katrin Kubiczek: [email protected]
Text: Stadt Walldorf