Unter dem Motto „Sicherer Straßenraum für Senioren“ hat sich die Generationenbrücke Walldorf im vergangenen Herbst auf den Weg gemacht und die Straßen und Gehwege in Walldorf getestet, auf denen sich die Seniorinnen und Senioren üblicherweise bewegen.
Mit von der Partie waren auch Seniorinnen und Senioren, die auf einen Rollator oder Rollstuhl angewiesen sind.
Roland Portner, Vorsitzender des Generationenbrücke e. V., kam anschließend mit einer kleinen Abordnung zu Bürgermeisterin Christiane Staab, die mit Stadtbaumeister Andreas Tisch und Klaus Brecht, Leiter des Fachbereichs Ordnung und Umwelt, auf die Ergebnisse der Test-Tour gespannt war. Neben zahlreichen baulichen Verbesserungsvorschlägen, wie zum Beispiel der Verbreiterung von Gehwegen, dem Verringern des Quergefälles von Gehwegen oder dem Absenken der Bordsteine an den Querungsstellen, war es den Seniorinnen und Senioren ein besonderes Anliegen, die Gehwege ungehindert nutzen zu können.
Sie berichteten, dass entgegen der Straßenverkehrsordnung häufig so dicht auf den Gehwegen geparkt werde, dass man zu Fuß gar nicht mehr durchkomme. „Besonders schlimm ist dies für die Rollator- und Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer, die dann gezwungen sind auf die Straße auszuweichen“, berichtete Roland Portner.
Klaus Brecht erklärte, dass diese Problematik auch für Kinderwagen und radelnde Kinder, die bis zum achten Lebensjahr auf dem Gehweg fahren müssten, bestehe. Wurden eklatante Verkehrsverstöße vom Gemeindervollzugsdienst bisher schon mit einer Verwarnung geahndet, so sollen künftig alle festgestellten Gehwegparker verwarnt werden, die nicht mindestens einen Meter Gehweg für die Fußgänger frei lassen, sicherten Staab und Brecht zu.
Die gleiche Problemlage gibt es allerdings auch abseits des Verkehrs. Denn oftmals lassen Straßenanrainer ihre privaten Bäume, Hecken und Sträucher ungehindert in den Bereich des Gehwegs hineinwachsen, so dass auch hier die Fußgänger auf die Straße ausweichen müssen. Klaus Brecht meinte hierzu, dass dies, genau wie das Gehwegparken, eine Ordnungswidrigkeit darstelle, die vom Gemeindevollzugsdienst verfolgt werde. „Wir appellieren daher an alle Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer, sich rechtzeitig und auch regelmäßig um den ordnungsgemäßen Rückschnitt der Pflanzen zu kümmern“, so Klaus Brecht.
Bürgermeisterin Christiane Staab dankte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Testspaziergangs sehr herzlich für dieses Engagement und die wertvollen Hinweise aus der Praxis. Auch wenn man die Gehwege in den engen Straßen im Walldorfer Zentrum nicht verbreitern könne, ließe sich doch einiges bewerkstelligen, um sich noch besser und ungehindert in der Stadt bewegen zu können, meinte sie.
So nicht! Hier versperrt ein unzulässig geparktes Auto den Gehweg
Grün in der Stadt ist durchaus erwünscht, darf aber die Fußgänger nicht behindern
Text und Fotos: Stadt Walldorf