Ein hochkarätiges Musikprogramm verspricht auch in diesem Jahr der neue Musikbeauftragte der Stadt Walldorf, Dr. Timo Jouko Herrmann, für die Reihe „Konzerte der Stadt“ und die Musiktage mit dem Thema „Visionen“.
(bb) Wie Timo Jouko Herrmann begeistert erzählt, hat er sich auf seine neue Aufgabe als Nachfolger von Prof. Kegelmann sehr gefreut. Auf gewohnt hohem Niveau werden im Rahmen der beiden Konzertreihen unterschiedliche musikalische Stilrichtungen zu hören sein, um auf die verschiedenen Interessen der Besucherinnen und Besucher einzugehen.
Den unterhaltsamen Auftakt der Konzertreihe macht das Duo „Liederträchtig“ mit Cordula Stepp (Gesang) und Daniel Möllemann (Klavier) am Donnerstag, 23. Januar, in der Laurentiuskapelle.
Mit ihrem Programm „Zeit-Los“ präsentiert das Duo, das an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Mannheim ein klassisches Musikstudium absolviert hat, etwas ganz Besonderes in der klassischen Musik. Ihre Lieder sind selbst getextet und komponiert und erstrecken sich vom Lied über den Chanson bis zur Arie.
„Liederträchtig“ nimmt sich mit „Zeit-Los“ der Frage an, was den Menschen vom Tier unterscheidet und verpackt so manche Absurdität im Denken, Fühlen und Handeln des Menschen in humorvolle Lieder.
Am 12. März geht es weiter mit Katharina O. Brand und „Beethoven gestern und heute“. Die Künstlerin spielt auf einem Hammerflügel und auf einem Klavier und macht so die unterschiedlichen Klangerlebnisse zwischen gestern und heute deutlich. Neben Beethoven spielt sie u. a. noch Werke von Haydn und Bach.
Ein von einem großen Komponisten unserer Zeit, Bernhard Lang, eigens für Katharina O. Brand für den Hammerflügel komponiertes zeitgenössisches Werk wird sicher einer der Höhepunkte des Konzertes sein.
Das „Malion Quartett“ zeigt am 23. April das „Faszinosum Streichquartett“ auf. Im 2017 gegründeten deutsch-finnischen Streichquartett spielen Helena Ponkala und Jelena Galic (beide Violine) sowie Ulla Knuutilla (Viola) und Bettina Kessler (Violoncello). Bettina Kessler stammt aus Frauenweiler und hat ihre ersten musikalischen Erfahrungen in unserer Musikschule Südliche Bergstraße gemacht. Die Künstlerinnen musizieren mit „Hingabe und Begeisterung“ – so Timo Jouko Herrmann – und harmonieren perfekt in ihrem Zusammenspiel.
Sie sind Preisträgerinnen nationaler und internationaler Wettbewerbe und Stipendiatinnen der Deutschen Stiftung Musikleben, der Peter Pirazzi-Stiftung (Frankfurt), der Vereinigung „Yehudi Menuhin – Live Musik Now“ und der Finnish Cultural Foundation. Sie sammelten Erfahrungen bei verschiedenen renommierten Orchestern. In Walldorf spielen sie Werke von Haydn, Brahms und Schostakowitsch.
Am 18. Juni stehen die beiden Künstlerinnen Gabriele Steinfeld mit der Barockvioline und Anke Dennert mit dem Cembalo als „La Porta Musicale“ und ihrem Programm „Madame Musique“ auf der Bühne der Laurentiuskapelle.
Das Duo spielt in diesem Konzert nur Werke barocker und frühklassischer Komponistinnen. Durch eine ergänzende Moderation lässt das Duo die damalige Musikkultur lebendig werden und die Zuhörerinnen und Zuhörer können eintauchen in vergangene Epochen.
Als Sonderkonzert zum 1250-jährigen Jubiläum der Stadt findet zum Abschluss der Konzertreihe am 18. Juli ein Waldkonzert statt.
In der „zauberhaften Atmosphäre“ am Waldklassenzimmer im Hochholz, dort, wo vor elf Jahren erstmals ein Waldkonzert stattfand, versprechen die Heidelberger Sinfoniker unter der Leitung von Otto Lamade und den Solisten Andrius Puskunigis (Oboe) und David Neuhaus (Violoncello) einen musikalischen Sommerabend voll poetischer Werke, die zu der besonderen Stimmung im Wald passen.
Eine Uraufführung präsentiert Timo Jouko Herrmann mit seinem eigens zum Stadtjubiläum komponierten Notturno, basierend auf einem Waldgedicht des Schweizer Poeten Conrad Ferdinand Meyer.
Bei schlechtem Wetter findet das Konzert in der Astoria-Halle statt.
Außer dem Waldkonzert finden alle Konzerte in der Laurentiuskapelle Walldorf, Schloßplatz, statt.
Die Eintrittspreise von 10 €/6 € ermäßigt je Konzert sind weit entfernt von den normalen Eintrittspreisen, die man für ein solches Konzert zahlen würde. Damit möchte die Stadt Walldorf ihren Bildungsauftrag erfüllen, ein Kulturangebot für alle Bevölkerungsschichten anzubieten, so Frau Bürgermeisterin Christiane Staab. Sie bedankte sich an dieser Stelle beim Gemeinderat, der die Mittel hierfür bereitstellt.
Den Walldorfer Musiktagen vom 24. September bis 11. Oktober 2020 hat Timo Jouko Herrmann den Titel „Visionen“ gegeben. Damit möchte er einen Diskurs anregen zu den Fragen „Was sind Visionen? Woran erkennt man heutzutage einen Visionär?“
Den Auftakt macht am 24. September im Rathaus-Atrium das Duo „Gambelin“ mit dem „Zauber des Geruchs von Holz“ und Werken von Ortiz, Sainte-Colombe, Bach und Elin. Christian Elin spielt auf der Bassklarinette und auf dem Sopransaxophon, Annalisa Pappano ergänzt mit dem historischen Instrument Viola da Gamba.
„Spannende Hörerlebnisse“ verspricht das Konzert am 27. September in der Laurentiuskapelle. „ … nicht Gedanken-, sondern Tonfreiheit!“ spielt das Schönberg-Sextett mit Sarah Schupp (Flöte), Uschi Dahlhausen (Klarinette), Matthias Neundorf (Violine), Stefan Kraut (Violoncello) und Florian Kunz (Klavier). Es rezitiert Monika Herzer.
Es kommen Werke von Bernstein, Varése und Schönberg zur Aufführung. Das Stück „Pierrot lunaire“ op. 21 hat in der damaligen Zeit einen Skandal ausgelöst, wie Timo Jouko Herrmann berichtet.
Andrés Bertomeu präsentiert am 04. Oktober mit der „Glasmusik“ ein Instrument der besonderen Art, ein Verrophon, das auf Gläsern in verschiedenen Größen mit den Fingern gespielt wird. Aufgrund seines hohen Klangs wurde das Spiel früher als gefährlich und gesundheitsschädigend eingestuft und teilweise verboten.
Spannende, sphärische Klänge erwarten die Gäste in der Laurentiuskapelle.
Am 08. Oktober spielen Alexis Scharff (Kontrabass) und Jan-Paul Reinke (Klavier) mit der „Vision d’Italie“ Werke von Isaia Billé u. a., ebenfalls in der Laurentiuskapelle. Auf dem Kontrabass, einem Instrument aus dem 18. Jahrhundert, zeigt das Duo technische Finessen und eine ganz neue Spielweise.
Eine weitere Uraufführung präsentiert Timo Jouko Herrmann mit seinem Kammeroratorium „Visionen“ am 11. Oktober im Rathaus-Atrium.
Auch er geht der Frage nach, was Visionäre sind, „die in jeweils ihrer Zeit Unerhörtes denken“. Das Werk ist spannend in seiner Entstehung, denn zu seiner Musik schreibt André Meyer den Text und das alles muss zusammengebracht werden und harmonieren.
Wie Timo Jouko Herrmann erzählt, kennt er alle auftretenden Künstlerinnen und Künstler durch seine berufliche Tätigkeit und die dadurch bedingten Reisen durch ganz Deutschland. Das rege Kulturleben in Walldorf mit seinen vielen Veranstaltungen sei auch überregional bekannt, berichtet er.
Vorverkauf für die Konzerte bei Bücher Dörner, Bahnhofstr. 8, oder im Rathaus, Nußlocher Str. 45. Nach Verfügbarkeit sind auch an der Abendkasse noch Karten erhältlich.
Über das herausragende Programm freuen sich Frau Bürgermeisterin Christiane Staab und Herr 1. Beigeordneter Otto Steinmann zusammen mit Dr. Timo Jouko Herrmann (Mitte):