…mit Petö-Förderansatz in St. Leon-Rot mit rund 280.000 Euro
Mit der Förderung der Aktion Mensch sind jetzt die reinen Baukosten von rund 2 Mio. Euro gesichert: Modellprojekt von „FortSchritt IntegrativLeben“ benötigt weitere Spenden für den Innenausbau
Wichtiger Impuls für mehr Inklusion in der Metropolregion Rhein-Neckar: Aktion Mensch unterstützt Deutschlands erste Inklusions-Wohngemeinschaft mit Petö-Förderansatz in St. Leon-Rot mit rund 280.000 Euro
Bei FortSchritt IntegrativLeben e.V. gibt es jetzt doppelten Grund zur Freude: Zeitgleich mit der Fertigstellung der Bodenplatte kann das inklusive Projektteam einen positiven Förderbescheid der Aktion Mensch e.V. bekanntgeben. Die Fördersumme, mit der die Aktion Mensch den Bau von Deutschlands erster Inklusions-Wohngemeinschaft mit Petö-Förderansatz unterstützt, beläuft sich auf insgesamt 279.521,81 Euro.
Um in der Metropolregion Rhein-Neckar wortwörtlich mehr Inklusion zu leben, wird am Cranachring 41 – in zentraler Lage von St. Leon-Rot – derzeit bereits mit Hochdruck am Neubau für das Modellprojekt mit bundesweiter Vorbildfunktion gearbeitet. In der kombinierten Wohn- und Trainings-WG von „FortSchritt“ werden – voraussichtlich ab Spätsommer 2020 – jeweils vier behinderte und vier nicht behinderte Bewohner im Alter zwischen 18 bis etwa 30 Jahren gleichberechtigt miteinander leben und voneinander lernen. So wird es zusätzlich – beispielsweise als Alleinstellungsmerkmal und Besonderheit – auch einen „Trainings-WG-Platz“ geben. Junge Behinderte im Alter zwischen 14 und 18 Jahren können das Leben in einer Wohngemeinschaft als „Bewohner auf Zeit“ für drei bis sechs Monate kennenlernen.
Bildunterschriften Riesenjubel über die großzügige Förderung der Aktion Mensch: Ein Teil des Projektteams bei „FortSchritt IntegrativLeben e.V.“ konnte sich auf der Baustelle bei Generalunternehmer Michael Schindler (ganz links) und Architekt Martin Vorfelder (dritter von rechts) überzeugen, dass die Fördersumme von rund 280.000 Euro sehr gut investiert ist. Marco Huber und Alisa Falkenstein (rechts im Bild) nehmen noch einmal Maß. Dank ihrer aktiven Mitarbeit im Projektteam bleibt die Planung für Deutschlands erste Inklusions-Wohngemeinschaft mit Petö-Förderansatz auch weiter im Lot. (Bildnachweis: FortSchritt IntegrativLeben e.V.)
Aktion Mensch begründet Zusage: Wir wollen das ganz selbstverständliche Zusammenleben fördern
Armin v. Buttlar, Vorstand der Aktion Mensch, begründet die Förderzusage wie folgt: „Wir setzen uns dafür ein, dass Menschen mit und ohne Behinderung ganz selbstverständlich zusammen leben, lernen, wohnen und arbeiten. Möglich macht das unsere Soziallotterie, an der regelmäßig rund 4,6 Millionen Menschen teilnehmen!“ Das bundesweit einmalige Modellprojekt wird vollständig mit Spenden finanziert. Die „reinen“ Baukosten liegen bei rund 2 Mio. Euro. Das Gesamtvolumen – inklusive Grundstück, Innenausstattung und Einrichtung – wird rund 2,5 Mio. betragen. Mit der Förderzusage der Aktion Mensch sind die Baukosten jetzt gedeckt.
Zu den weiteren Förderpartnern zählen die Dietmar Hopp Stiftung, die Gemeinde St. Leon-Rot, Menschen für Kinder e.V. sowie der Generalunternehmer WHB Schindler. Elementar für den erfolgreichen Projektstart war und ist die Dietmar Hopp Stiftung: Als Förderpartner der ersten Stunde unterstützt diese das Modellprojekt mit einer Spende von insgesamt 1,25 Mio. Euro. Da aktuell noch eine Deckungslücke von etwa 500.000 Euro besteht, ist weitere Unterstützung in Form von Geld- und Sachspenden erforderlich.
Nach Förderzusage: Große Dankbarkeit und Erleichterung im inklusiven Projektteam!
Verantwortlich für Idee und Umsetzung ist der gemeinnützige Verein „FortSchritt IntegrativLeben“. Susanne Huber, erste Vorsitzende von „FortSchritt IntegrativLeben“ sagt: „Der Jubel im Projektteam war unbeschreiblich. Wir sind der Aktion Mensch unendlich dankbar für die großzügige Förderzusage. Nach über drei Jahre Vorarbeit, Planung und Spendenakquise sind wir unserem großen Ziel wieder einen Schritt nähergekommen!“
Das inklusive Projektteam bei „FortSchritt IntegrativLeben“ besteht aus Menschen mit und ohne Behinderung. Es hat sich das Ziel gesetzt, auf die vielerorts unzureichende Wohn- und Lebenssituation junger Erwachsener mit Bewegungseinschränkungen hinzuweisen. Parallel möchte man für nachfolgende Initiativen Vorbild und Mutmacher sein. Ergänzend zur Wohnsituation engagiert sich „FortSchritt IntegrativLeben“ auch dafür, die soziale Interaktion und berufliche Vernetzung der geförderten jungen Erwachsenen im direkten Wohnumfeld und in der Gemeinde zu verbessern.
Aktuelle Herausforderung: Grundlagen für das Leben in der selbstbestimmter WG legen …
Jürgen Feil, 2. Vorsitzender bei „FortSchritt IntegrativLeben“ sagt: „Aktuell kümmern wir uns – parallel zur Baubegleitung – auch mit Hochdruck um die weitere praktische Organisation der selbstbestimmten WG!“ Als Besonderheit setzt die altersgerechte Petö-Förderung von „FortSchritt“ auf Hilfe zur Selbsthilfe. Um eine individuelle körperliche und persönliche Weiterentwicklung zu ermöglichen, wird eine qualifizierte Petö-Konduktorin der WG zur Seite stehen. Speziell mit den Rollstuhlfahrern wird diese lebenspraktisch Fertigkeiten trainieren, damit sie ihren Alltag bestmöglich eigenverantwortlich gestalten können.
Weitere Informationen über den inklusiven Förderansatz und das Engagement von FortSchritt IntegrativLeben e.V. finden interessierte Menschen mit und ohne Behinderung sowie mögliche weitere Unterstützer unter: www.fortschritt-il.de.