Immer mehr Fahrradfahrer steigen auf den elektronischen Drahtesel um. Dadurch steigt die Anzahl an Diebstählen, da die E-Bikes in der Regel teurer sind als herkömmliche Fahrräder und im gebrauchten Zustand ebenfalls noch viel wert sind. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, das E-Bike vor einem Diebstahl zu schützen. Was man machen kann, um einen Diebstahl vorzubeugen und welche Fehler unbedingt vermieden werden sollten, erklären wir jetzt.
Tipp 1: E-Bike registrieren lassen
Dieser erste Schritt, um einen Diebstahl vorzubeugen, kann bereits direkt nach dem Kauf erledigt werden. Zwar ist das Rad so nicht komplett vor den Dieben geschützt, allerdings kann die am Rad angebrachte Nummer abschrecken, weil ein Weiterverkauf so eher nicht funktionieren wird. Wer will schon ein offensichtlich geklautes und registriertes E-Bike kaufen?
Der individuelle Buchstaben-Zahlen-Code macht dich als Käufer identifizierbar. Wird das Rad also wiedergefunden, kann die Polizei oder der ÖAMTC bzw. der ARBÖ in Österreich oder ADAC in Deutschland den Besitzer zuordnen und man bekommst das Fahrrad wieder zurück.
Tipp 2: Die richtige Versicherung für das E-Bike
Beim Kauf von hochwertigen Elektrofahrrädern wird meist eine Versicherung mitangeboten. Ein Abschluss einer solchen Versicherung macht durchaus Sinn. Meist sind neben der Diebstahlversicherung auch weitere Risiken und Gefahren wie Brand, Naturgewalten oder Unfallbeschädigungen versichert.
Aber: Um von der Versicherung bei einem Diebstahl Gebrauch machen zu können, müssen Sie sicherstellen, dass Ihr E-Bike mit den geeigneten Sicherungsmaßnahmen gegen den Diebstahl geschützt wurde. Deshalb sollten Sie unsere nächsten Tipps, egal ob mit oder ohne Versicherung, unbedingt einhalten.
Tipp 3: Nur ein sicheres Fahrradschloss verwenden
Sie haben ein neues und teures E-Bike aber ein Fahrradschloss, das beim Anschauen schon auseinanderfällt? Dann sollte beim Kauf gleich ein neues Schloss bestellt werden. Die Fachexperten wissen zudem genau, welches Schloss sich für welchen Gebrauch besonders eignet. Auch bei den Schlössern gilt: Je teurer das Schloss, desto sicherer.
Wenn man ca. 5-10% des Fahrradpreises ausgibt, hat man eine gute Sicherheit gegen Diebstahl, vorausgesetzt natürlich, das Schloss wird ordnungsgemäß und richtig eingesetzt. Markenschlösser werden aus gehärtetem Stahl gemacht und weisen eine höhere Sicherheitskategorie auf. Gute Schlösser können den Dieb im Vorhinein abschrecken, weil das Aufbrechen einfach zu viel Zeit benötigen würde. Der Markenname auf dem Schloss signalisiert dem Dieb: Mich zu knacken braucht zu viel Zeit!
Tipp 4: Das E-Bike richtig befestigen, egal wo
Immer dann, wenn man das E-Bike aus den Augen lässt, muss man es vorher befestigen. Selbst, wenn man nur schnell etwas erledigen möchte! Wichtig ist dabei das E-Bike nicht nur abzuschließen, sondern zudem richtig zu befestigen. Wenn man nur darauf achtet, den Rahmen mit den hinteren Reifen zusammenzuschließen, dann kann das E-Bike weggetragen werden. Achten Sie darauf, den Hebelansatz so gering wie möglich zu halten, indem das Schloss so eng wie möglich um Rahmen und Laufrad gelegt wird. Hängt das Bike zudem an einem fix montierten Fahrradständer, dann macht man es den Dieben schwerer.
Die Objekte, an denen das E-Bike befestigt werden, sollten zuvor genau auf ihre Fähigkeit inspiziert werden. Zäune, die leicht durchgetrennt werden könnten, sollten vermieden werden. Außerdem ist es ratsam, das E-Bike nicht in verlassenen Gegenden abzustellen und im besten Fall den gewählten Abstellplatz im Blick zu haben.
Da vor allem E-Bikes auf Grund der unterstützenden Kraft gerne mit Anhängern aller Art kombiniert werden, sollten diese ausreichend gesichert werden. Immer öfter sind nicht nur die Fahrräder an sich, sondern auch Fahrradanhänger das Ziel von Diebstählen. Um den Anhänger richtig zu sichern, sollten zusätzliche Schlösser verwendet werden. Dieser doppelte Aufwand macht einen Diebstahl gleich weniger attraktiv.
Tipp 5: E-Bike richtig lagern
Sollten Sie das Fahrrad im eigenen Keller hinter Schloss und Riegel aufbewahren, dann macht eine Verwendung des Fahrradschlosses trotzdem Sinn (nicht nur aus versicherungstechnischen Gründen). Immer öfter wird leider in private Kellerabteile eingebrochen. Um ein schnelles Davonfahren zu verhindern, sollten Sie den E-Bike-Akku herausnehmen bzw. beide Steckachsen entnehmen.
Sollten Sie mit dem E-Bike in die Arbeit fahren, sollten Sie Ihren elektronischen Drahtesel auf keinen Fall längere Zeit unbeaufsichtigt auf der Straße stehen lassen – auch nicht mit einem Schloss. Professionelle Diebe sind ortskundig und merken gleich, wann das E-Bike abgestellt bzw. wieder abgeholt wird. Mit ein wenig schauspielerischer Leistung kann sich der Dieb sogar als Eigentümer des Fahrrads mit klemmendem Fahrradschloss ausgeben und so problemlos ein Aufbrechen erklären…
Tipp 6: GPS-Tracker verwenden
Die Möglichkeiten des technischen Fortschritts nutzen immer mehr Fahrrad-Besitzer. Der GPS-Tracker sieht wie ein normales Fahrradequipment aus, zum Beispiel wie ein normales Rücklicht. Mit Hilfe einer App kann das Signal des Trackers live am Smartphone verfolgt werden. Die App gibt sogar einen Alarm von sich, wenn sich der Standort des Fahrrads verändert. So kann ein verlorenes Fahrrad also schnell wiedergefunden werden, vorausgesetzt der Tracker wurde vom Profi nicht vorher entfernt.
Was tun, wenn das E-Bike weg ist?
Ihr Fahrrad wurde trotz aller Sicherheitsmaßnahmen gestohlen? Dann lohnt es sich auf jeden Fall, die Bild-Datenbank der Polizei zu den sichergestellten Fahrrädern zu durchsuchen. Eventuell wurde Ihr Fahrrad beschlagnahmt oder konnte bereits aufgefunden werden. Sollten Sie das E-Bike nicht registriert haben, können Fotos davon oder andere Informationen wie Rahmennummer oder Rechnung helfen.
Wenn das E-Bike weg ist, sollten Sie zunächst eine Anzeige bei der Polizei machen und anschließend den Schaden Ihrer Versicherung melden. Auch eine Suche im Umkreis des Abstellgebiets kann erfolgreich sein.