Es war nur ein unscheinbarer Satz in der Vorlage 141/2019 zur Sitzung des Wieslocher Gemeinderats am 17. Juli. Die HDM beabsichtigt, die bestehenden Gleisanschlüsse an das Werk im Zuge der Konversion aufzugeben.
Während die „große Politik“ und auch die lokalen Akteure nicht müde werden, die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Bahn zu fordern, beabsichtigt HDM, die bestehenden Gleisanschlüsse an das Werk im Zuge der Konversion aufzugeben, über die derzeit von der Gießerei Amstetten täglich Gussteile per Bahn nach Wiesloch gebracht werden.
In leuchtendsten Farben werden derzeit die Pläne der Heidelberger Druckmaschinen für die Mitte des kommenden Jahrzehnts beschrieben. Dabei wird total verschwiegen, dass zunächst massive Eingriffe in den Unteren Wald und in die vorhandene Infrastruktur vorgenommen werden sollen, beides in offensichtlichem Widerspruch zum öffentlichkeitswirksam verkündeten „Mobilitätspakt“ und zu den Zielen des gerade beschlossenen Wieslocher Stadtentwicklungskonzepts INSEK.
Theorie: Im Mobilitätspakt ist zu lesen:
Klimaschutz und Entlastung der Straßeninfrastruktur
Letztlich gehe es um das Ziel einer aus Klimaschutzgründen notwendigen neuen und vernetzten Mobilität, die die Umwelt schone und auch zu einer Entlastung der Straßen führe.
Praxis: Verlagerung von der Schiene auf die Straße führt zur Belastung der Straßen.
Theorie: Beachtung des Zielsystems Stadtentwicklungskonzept INSEK —- insbesondere der nachfolgend dargestellten Ziele in den jeweiligen Handlungsfeldern:
– Belastungen durch Pkw- / Lkw-Verkehr besonders innerörtlich vermeiden und reduzieren
Praxis: Verlagerung von der Schiene auf die Straße und Errichtung eines Service Port / Logistik belastet die Straße „Im Unteren Wald“ zusätzlich.
Die Verkehrssituation in der Straße „Im Unteren Wald“ ist bereits heute mit dem hohen Lkw Aufkommen des Penny- / Rewe-Lagers als kritisch zu bewerten, die Straße selbst ist sanierungsbedürftig.
Klaus Rothenhöfer, Stadtrat
Bild: Klaus Rothenhöfer