Archäologen kehren zurück
Wo schon bald der zweite Bauabschnitt des Neubaugebiets Walldorf-Süd entstehen soll, befindet sich unter der Erde ein Kulturdenkmal. Dies haben Anfang des Jahres Sondierungsgrabungen des Landesamtes für Denkmalpflege ergeben.
Bei den Untersuchungen entdeckten die Experten einen künstlichen Bachlauf und weitere Teile des römischen Bewässerungssystems sowie mehrere Siedlungsgruben, Pfostensetzungen und eine kreisförmige Steinstruktur aus der Römerzeit. Dabei handelt es sich um Funde, die laut Denkmalschutzgesetz erhaltungspflichtig sind. Daher kehren die Archäologen ab dem 5. November nach Walldorf zurück, um wesentliche Teile der Funde zu sichern und für die Nachwelt zu dokumentieren, bevor sie durch die Erschließungsarbeiten für das Neubaugebiet unwiederbringlich zerstört werden.
Eine wichtige Voraussetzung für den Beginn der Grabungsarbeiten und die anschließende Weiterentwicklung des Wohngebiets waren Vereinbarungen mit den betroffenen Grundstückseigentümern. Denn die Erhaltungspflicht des antiken Kulturdenkmals liegt beim Eigentümer. Da im zweiten Bauabschnitt von Walldorf-Süd nicht alle Grundstücke der Stadt gehören, müssen auch private Eigentümer die Kosten der Grabung mittragen.
Die archäologischen Grabungen werden etwa drei Monate dauern. Es sollen ab 5. November exemplarisch zwei Felder mit einer Fläche von 1,7 Hektar detailliert untersucht werden. Laut Stadtbaumeister Andreas Tisch wurde der Verlauf der Grabungsarbeiten so abgestimmt, dass die mittlerweile ausgeschriebenen Arbeiten für die Erschließung des Baugebiets ab Mitte Februar in den nicht archäologisch zu untersuchenden Bereichen beginnen können, um möglichst wenig Zeit für die Gesamtmaßnahme zu verlieren.
Die Sondierungsgrabungen Anfang des Jahres waren für die Archäologen erfolgreich – nun sollen wesentliche Funde gesichert werden (Foto: Pfeifer)
Text: Stadt Walldorf