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Wildschweine in Sicht?

12. September 2018 | > Walldorf, Allgemeines, Das Neueste

Informationsflyer der Stadt Walldorf mit Verhaltensregeln

Begegnungen mit Wildschweinen, nicht nur im Wald, sondern auch am hellichten Tag kommen – auch in Walldorf – immer wieder vor. Schon legendär ist der Vorfall, bei dem sich ein Wildschwein seinen Weg in ein hiesiges Fitness-Studio bahnte.

Auge in Auge mit einem Wildschwein – das muss nicht sein, wenn man sich an bestimmte Regeln hält (Visual: Imago Walldorf)

Wichtige Ratschläge, wie man sich richtig verhält, wenn Wildschweine in Sicht sind, gibt ein Informationsflyer der Stadt, der in der Woche vom 10. September an alle Walldorfer Haushalte verteilt wird. „Alle Achtung! Wildschweine in Walldorf“ lautet der Titel. In Walldorf ist vor allem der Dannhecker Wald ein beliebter Aufenthaltsort für Wildschweine, wobei die Schwarzkittel den Waldrand nicht unbedingt als Grenze sehen.
Für alle Waldbesucher gilt jedoch überall, sich strikt an die Wege zu halten, um unerwünschte Begegnungen zu vermeiden. Hunde sollten vorsorglich immer an die Leine genommen werden.
„Bei den meisten Vorfällen mit Wildschweinen, von denen wir erfahren haben, waren nicht angeleinte Hunde im Spiel“, weiß Revierförster Gunter Glasbrenner. Daher ist das Anleinen, das im Waldschutzgebiet Schwetzinger Hardt, zu dem der Dannhecker Wald gehört, von Februar bis August sowieso vorgeschrieben ist, auch außerhalb dieses Zeitraums eine wichtige Vorsichtsmaßnahme, um unangenehmen Vorkommnissen aus dem Weg zu gehen.
Zu den unbedingt einzuhaltenden Ratschlägen zählt auch, im Wald keinerlei Essensreste zu hinterlassen oder gar Tierfutter mit in den Wald zu bringen. Auch im eigenen Garten oder am Haus sollten weder Fallobst noch Essensreste liegen bleiben. Katzen- und Hundefutter zieht Wildschweine an und sollte daher nie im Freien stehen. Stabile Gehäuse für Biotonnen und Komposthaufen helfen ebenfalls, Wildschweine nicht zu Streifzügen zu verlocken. Muttertiere mit Frischlingen können sehr aggressiv werden, da sie ihre Jungen schützen wollen. Wer auf sie trifft, sollte sie in großem Abstand umgehen. Generell gilt, dass Wildschweine immer eine Rückzugsmöglichkeit brauchen, um vor dem Menschen fliehen zu können. „Engen Sie ein Wildschwein auf keinen Fall ein und drängen Sie es nie in eine Zaun- oder Hausecke!“ lautet der dringende Rat der Experten.

Die Idee, einen Informationsflyer nach dem Vorbild der Stadt Mannheim zu publizieren, entstand bei einem „Runden Tisch“ der Stadt Walldorf zur Schwarzwildproblematik. Mit Vertreterinnen und Vertretern von Forst, Naturschutz, Gemeinderat und betroffenen Schulen sowie den Jägern wurden der Sachstand und sinnvolle Maßnahmen diskutiert. Alle Akteure waren sich darin einig, dass sich die Problematik nicht sofort lösen lässt, es aber einiges gibt, um die Situation zu entspannen. „Wir müssen lernen, mit der Problematik  umzugehen“, so Revierförster Gunter Glasbrenner. „Wer die Hinweise beachtet und sich danach richtet, kann ganz entscheidend zu einer ausgewogeneren Wildschweinpopulation beitragen“, lautet der Appell von Bürgermeisterin Christiane Staab.

Text: Stadt Walldorf

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