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Ganztagesschule und Integration in Waldschule zum Schuljahr 2019/20

Mit der Weiterentwicklung der Sambuga-Schule befasste sich der Gemeinderat in öffentlicher Sitzung am 26. Juni und fällte zukunftsweisende Entscheidungen.

So wird das Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum ab dem Schuljahr 2019/2020 zu einer gebundenen Ganztagsschule, womit das Gremium dem Antrag der Sambuga-Schule entsprach. Damit geht auch eine örtliche Veränderung einher.
Ab dem Schuljahr 2019/2020 werden die beiden Klassen der Sambuga-Schule auf dem Campus der Waldschule integriert werden. Weiterhin hatte der Gemeinderat über den Antrag der Sambuga-Schule zu entscheiden, als Interimslösung bereits ab dem Schuljahr 2018/2019 eine Nachmittagsbetreuung zu unterstützen.
Erster Beigeordneter Otto Steinmann erinnerte daran, dass die Themen bereits in unterschiedlichen Gremien diskutiert worden seien. Mit der Entscheidung des Landes, die Rektorenstelle neu zu besetzen, sei „eine wesentliche Voraussetzung geschaffen worden, jetzt gemeinsam die Entwicklung der Sambuga-Schule, zu der auch der Ganztagsbetrieb gehört, anzugehen“, erklärte er. Steinmann machte deutlich, dass die von der Schule beantragten Maßnahmen nur mit Unterstützung der Stadt als Schulträgerin umsetzbar seien – in Form von Geldleistungen, aber auch von kommunalem Personal. Was den von der Schule beantragten Stellenumfang von jeweils zwei Erzieherinnen oder Erziehern für jede der voraussichtlich zwei Klassen anging, sei es „im Vergleich zu den anderen Schulen zulässig zu diskutieren“, ergänzte Steinmann. Die Personalaufwendungen für den Ganztagsbetrieb wurden auf 115.000 Euro beziffert.
Weiterhin konnte Steinmann berichten, dass die Schulleitungen von Sambuga-Schule und Waldschule ein gemeinsames Konzept entwickelt hätten, um die eigenständige Sambuga-Schule in die Waldschule zu integrieren. In zwei Pavillons der Waldschule soll jeweils ein Klassenraum zur Verfügung gestellt werden, so dass die Sambuga-Kinder zwischen den Grundschulkindern platziert und gut integriert sein werden. Die Klassenräume sollen so umgestaltet werden, dass auch jeweils noch ein Differenzierungsraum zur Verfügung stehen wird. Im Hauptgebäude der Waldschule sollen das Rektorat und Sekretariat der Sambuga-Schule Platz finden. Die Umbaumaßnahmen in der Waldschule dürften bei 195.000 Euro liegen. Steinmann wies noch darauf hin, dass sich die Frage der Mensaerweiterung der Waldschule noch stelle; ein entsprechender Antrag der Waldschule liege jetzt vor. Da die Planung und Realisierung baulicher Maßnahmen aber ihre Zeit bräuchten, könne diese nicht „morgen oder übermorgen umgesetzt werden“.

Silke Fiedler, Rektorin der Sambuga-Schule, erläuterte das pädagogische Konzept und berichtete, dass alle Eltern sich für die Ganztagesschule ausgesprochen hätten. Mit einem Ganztagesangebot könnten die Schülerinnen und Schüler „umfassender gefördert werden“, erklärte sie. Dafür brauche die Schule aber besonders im Mittagsband „eine gute, enge Betreuung“. Die Übergangslösung ab dem kommenden Schuljahr sah sie als „Probelauf“.

Stadt kann „nachjustieren“

Den Umzug an die Waldschule empfand Stadtrat Werner Sauer (CDU) als „pädagogisch sinnvoll“. Der verpflichtenden Ganztagesschule konnte er ebenfalls zustimmen, da dies der Wunsch der Eltern sei, ansonsten sei er für Wahlfreiheit. Die Personalfrage, so Sauer, habe in seiner Fraktion für Diskussion gesorgt. Man sehe zwar die Besonderheit der Schülerinnen und Schüler, jedoch gebe es auch in der Grundschule „besondere Kinder“. In einer Grundschulklasse mit etwa 28 Schülerinnen und Schülern stehe nur jeweils eine Unterstützungskraft zur Verfügung. „Sollten der Sambuga-Schule für weniger Schüler zwei Kräfte plus eine FSJ-Stelle zur Verfügung stehen, könnte dies Begehrlichkeiten bei anderen wecken“, gab Sauer zu bedenken. Er schlug daher vor, mit einer Kraft und einem FSJ-ler zu beginnen. Sollte man merken, dass dies nicht funktioniere, könne man immer noch anpassen.
Stadträtin Petra Wahl (SPD) konnte dem Personalkonzept der Schule zustimmen. Die Angliederung an die Waldschule sah sie als „Win-Win-Situation“. Sorgen bereitete ihr die Situation der Mensa.
Stadtrat Wilfried Weisbrod (Bündnis 90/Die Grünen) fragte, ob eine Verringerung des Personals sinnvoll sei. Solange es für die Kinder gut sei, solle man hier investieren. Schließlich müsse aber die Rektorin wissen, ob man auch mit weniger Personal zurecht komme. Auch er sprach die Problematik der Mensa an.
„Die Sambuga-Schule muss in Walldorf erhalten bleiben, das ist einhellige Meinung“, stellte Stadtrat Dr. Günter Willinger (FDP) fest. Das Konzept, die Kinder in der Waldschule einzubinden, gefalle sehr gut. Über die Personalforderung mit zwei Betreuungskräften sei seine Fraktion ebenfalls „gestolpert“, merkte er an. Andere Schulen könnten hieraus Ansprüche ableiten und man müsse die Personalkosten im Auge behalten. Auch er schlug vor, mit einer Betreuungskraft zu beginnen und gegebenenfalls „nachzujustieren“. Die Mensa der Waldschule sei mit oder ohne Sambuga-Schülerinnen und –Schüler an ihre Grenzen gekommen, so Willinger, und müsse ausgebaut werden.

Zur Frage der Betreuungskräfte meinte Bürgermeisterin Christiane Staab, dass es schwierig sei, „sich in das pädagogische Konzept einzumischen“. Die Stadt Walldorf als Schulträgerin sei „sehr offen“ und könne, wenn man zunächst mit einer Kraft starte, bei Bedarf nachsteuern. Der Gemeinderat entschied sich schließlich mit dreizehn Ja-Stimmen bei sechs Nein-Stimmen und drei Enthaltungen dafür, mit einer Unterstützungkraft pro Klasse und einer FSJ-Stelle zu beginnen und bei Bedarf neu zu entscheiden. In Sachen Ganztagesschule und Umzug an die Waldschule war man sich völlig einig.

Die Sambuga-Schule wird zum Schuljahr 2019/2020 zur Waldschule umziehen (Foto: Pfeifer)

Text: Stadt Walldorf

 

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