FEROSE, Ralf Weber und Claudia Urlaß beim Kunstpreis – Adam Cmiel performt am 24. April
Die Walldorfer Kunstmeile füllt sich nach und nach.
„Schweres Eisen in die Leichte gehoben“ hat die Künstlerin, die sich FEROSE nennt. Ihre Eisenplastik ohne Titel steht auf der Grünfläche an der Ecke Nußlocher Straße und Sambugaweg. Die Künstlerin schweißt neues Eisen mit der offenen Flamme. Nachdem das Eisen erwärmt, gebogen und verflüssigt worden ist, gestaltet sie die Form. Tropfen für Tropfen baut sie die Plastik von innen nach außen auf und modelliert sie. „Das starre Eisen wird blau, rot, orange, gelb, weiß, durchsichtig flüssig, dann erkaltet es wieder – graues Metall, gewonnenes Licht“, beschreibt sie den Prozess. Die Spuren von Flamme und Hitze bleiben sichtbar. Die für den Kunstpreis ausgewählte filigran wirkende Arbeit zeigt eine stark strukturierte und intensiv durchgearbeitete Oberfläche. Im Laufe der Zeit darf sich auf ihr Rost bilden.
Brücken bilden und Verbindungen schaffen will Ralf Weber, dessen „gate II“ vor der Alten Apotheke seinen Platz gefunden hat. Auch Ralf Weber arbeitet mit Metall. Zwei Stahlstreben scheinen bei seiner Skulptur aus der Erde herauszuragen. Als verbindendes Element hat der Künstler einen Bogen aus Stein auf die Stahlstreben gesetzt. Der steinerne Bogen besteht aus schwedisch-schwarzem Granit. Dieser Granit sei durch den raschen Aufstieg von Magma in Spalten und Klüften des baltischen Schildes entstanden, erklärt Weber. Der Untergrund Schwedens bestehe aus diesem Granit. In seiner Skulptur wird der Granit sichtbar, ist in Form gebracht und „bekrönt“ den Pylonen.
Ein ungewöhnlicher Turm(garten) erwartet die Betrachter an der Westumgehung, an der Einmündung in die Carl-Zeiss-Straße. Claudia Urlaß, die vor kurzem gemeinsam mit ihrem Mann Mario Urlaß bei „Kunst im Rathaus“ ausstellte, hat sägerauhe Kieferlatten glänzend schwarz lackiert. Sie hat sie aufeinandergestapelt und verschraubt, so dass im Inneren ein geschützter, nicht begehbarer Raum entstanden ist. „In diesem Raum darf die Natur unbeeinflusst wachsen und entzieht sich der Pflege durch Menschen “, so Claudia Urlaß. Allerdings ist dieser Raum umso schwieriger einsehbar, je näher man dem Turmgarten kommt, entzieht sich also auch in diesem Sinne dem Menschen.
Performance mit Adam Cmiel
„Unsichtbares sichtbar“ machen will Adam Cmiel, der am Dienstag, 24. April, ab etwa 13 Uhr seinen Wettbewerbsbeitrag auf dem Ikea-Kreisel an der Josef-Reiert-Straße aufbaut. Adam Cmiel, der beim Kunstpreis 2013 mit seiner Installation „The Otherworld“ vertreten war, will mit seiner neuen Installation vor unsichtbaren Gefahren warnen und lädt Interessierte zu der Performance ein.
FEROSE, Eisenplastik ohne Titel, auf der Grünfläche Ecke Nußlocher Straße und Sambugaweg
Claudia Urlaß‘ Turm(garten) an der Westumgehung
Vorsichtig wird der Granitbogen aufgesetzt
„gate II“ steht und erlaubt Durchblicke
Text: Stadt Walldorf
Fotos: Pfeifer