Einer der Höhepunkte der Kinder- und Jugendkulturwoche in Walldorf war die Vorstellung des Kinder- und Jugendtheaters Speyer in der Aula der Waldschule mit dem Theaterstück „Tschick“ nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf.
(bb) Dank der finanziellen Unterstützung des Fördervereins der Waldschule war der Eintritt für alle Schülerinnen und Schüler der 5. bis 10. Klassen frei.
Als Bühnendekoration reichten den drei Darstellern, die in diesem Theaterstück in verschiedene Rollen schlüpften, ein paar Blechtonnen und Autoreifen.
Die furiose Vorstellung begann mit der Schilderung von Maik, der Probleme mit seinen Eltern und seinen Mitschülern hat. Außerdem ist er unglücklich verliebt in seine Klassenkameradin „Tatjana Superstar“, die ihn zudem nicht zu ihrem Geburtstag eingeladen hat. Er muss die Schimpftiraden seines Vaters über sich ergehen lassen und sieht seine Mutter als gleichgültige Trinkerin.
In dieses Leben hinein platzt Tschick, ein neuer Mitschüler aus Russland (ein „Deutsch-Russe“). Da die Sommerferien gerade angefangen haben, überredet er Maik, mit einem „geliehenen“ Auto eine Tour zu machen. Tschick sieht alles viel lockerer als Maik und so erlebt Tschick eine unvergessliche Reise in die „Walachei“.
Ihre Erlebnisse werden begleitet von Stimmen und Musik aus dem Background. In einer Nacht beobachten die beiden die Sterne und sie stellen fest, dass das „besser als TV ist“. Von einer netten Familie werden sie zum Risi-Bisi-Essen eingeladen. Von diesem Gericht hatte Maik natürlich noch nie gehört. Beim „Tanken durch das Prinzip der kommunizierenden Röhren“ aus einem anderen Auto kommt ihnen Isa zu Hilfe, ein verrücktes, aber ebenso schlaues Mädchen, das sie auf einem Stück ihrer Reise begleitet. Und sie ist es auch, die Maik an mehr als eine große Liebe glauben lässt und mit der sie einen Freundschaftsschwur eingehen.
Auf der Rückreise landen Maik und Tschick nach einem Unfall im Krankenhaus und dann vor Gericht.
Maik wird von seinem Vater wieder ausgeschimpft und sogar geschlagen. Seine Mutter aber steht zu ihm und zusammen mit ihr denkt er zurück an seinen „tollen Sommer, den besten Sommer von allen“. Und er ist noch nicht zu Ende, denn Isa möchte sich mit ihm bald wieder treffen.
Die Schauspielerin Corinna Ketter spielte mit Leidenschaft und Überzeugung die Rollen der Mutter von Maik, eine Lehrerin, eine Krankenschwester, einen Jäger und das verrückte Mädchen Isa.
Patrick Bartsch spielte Maik und Friedemann, einen Jungen, den sie auf der Reise getroffen haben.
Arthur Oppenländer verkörperte Tschick und den Vater von Maik.
Das jugendliche Publikum war begeistert, denn das Spiel fand nicht nur auf der Bühne, sondern auch vor der Bühne und – bei der Suche nach dem Schlauch für den „Benzinklau“ – auch inmitten des Publikums statt.
Lang anhaltender Applaus belohnte die Künstler, die nach der Vorstellung noch für Gespräche mit den Jugendlichen zur Verfügung standen.
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Text und Fotos: BBinz