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Punktsieben am 18.02.: CRISPR und Genomchirurgie – Medizinischer Durchbruch oder Grenzüberschreitung?

3. Februar 2018 | > Walldorf, Allgemeines, Das Neueste, ev. Gemeinde Walldorf

Punktsieben der Evangelischen Kirchengemeinde Walldorf lädt herzlich ein zur hochaktuellen Veranstaltung „CRISPR und Genomchirurgie“ am Sonntag, 18.02.2018, Punkt Sieben Uhr im Evang. Gemeindehaus, Walldorf, Schulstraße 4.

In der Öffentlichkeit macht derzeit ein Verfahren Schlagzeilen, das als CRISPR-„Genschere“ präzise Eingriffe in das Erbgut von Mikroben, Pflanzen und Tieren möglich macht und künftig auch beim Menschen Anwendung finden könnte. Unlängst war z. B. in der Rhein-Neckar-Zeitung ein Bericht über die Eltern der unheilbar kranken Milly zu lesen, die hoffen, dass sich der verursachende Gendefekt mit so einem „genomchirurgischen“ Eingriff vielleicht bald reparieren lassen könnte. In den USA wurden im letzten Jahr mehrere Gentherapien gegen schwere Erkrankungen zugelassen, die aber noch nicht die CRISPR-Genschere nutzen. Diese Methode ist derzeit noch mit Risiken, Unwägbarkeiten und technologischen Hürden verbunden.

Sollte sich die bisherige Entwicklung fortschreiben lassen, muss jedoch damit gerechnet werden, dass die Menschen bald ein Werkzeug in der Hand haben werden, mit dem sie sich selbst genetisch verändern können. Denkbar sind auch Eingriffe, die nicht medizinisch begründet sind, sondern bei denen es um eine „Optimierung“ des eigenen Körpers oder der Leistungsfähigkeit geht.

Bei der Bewertung möglicher Konsequenzen unterscheiden Biowissenschaftler, Mediziner und Ethiker zwischen einer genetischen Veränderung normaler Körperzellen oder aber von Samen- und Eizellen, der sogenannten Keimbahn. Ein Eingriff in die Keimbahn würde bedeuten, dass eine genetische Veränderung nicht nur ein Individuum beträfe, sondern vor allem auch auf alle künftigen Nachkommen übertragen würde.

1997 hat die UNESCO dem menschlichen Genom einen besonderen Status als gemeinsames Erbe der Menschheit zugesprochen. Sollte es als Grundlage des Menschseins mit seiner Vielfalt und Individualität durch den Menschen prinzipiell nicht angetastet werden? Oder sind Eingriffe zur Heilung schwerer Erkrankungen gerechtfertigt, auch wenn dies einen Dammbruch für nicht medizinisch begründete Wünsche darstellen könnte?

Aufgeschreckt durch Keimbahnexperimente in China und den USA hat der Deutsche Ethikrat im Herbst 2017 eine globale politische Diskussion und internationale Regulierung sowie eine informierte Meinungsbildung der Zivilgesellschaft gefordert.

Punktsieben lädt alle Interessierte daher ein, sich über dieses Thema kompetent informieren zu lassen. Für diesen Abend haben wir mit Professor Michael Boutros und mit Professor Philipp Stoellger einen Biochemiker und einen Theologen eingeladen, um uns dem Thema von der naturwissenschaftlichen und der ethisch-theologischen Seite her zu nähern.

Punktsieben: Schnell – aktuell – informativ über Themen aus Gesellschaft und Kirche/Politik und Religion/Wirtschaft und Ethik/Weltreligionen und Christentum informieren und kontrovers diskutieren. Das bietet die Initiative der Ev. Kirchengemeinde Walldorf „punktsieben – Foyer am Sonntagbend“. Kompetente Referenten informieren aus aktuellem Anlass über Themen, die unser Land bewegen und werden dabei von Mitgliedern der Projektgruppe Punktsieben kritisch hinterfragt. Und natürlich kommen auch die Fragen der Zuhörer nicht zu kurz.

Weitere Informationen unter: www.punktsieben.org

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an: Marina von Ameln, Pfarrerin. Tel.: 06227- 35 80 86-0

Text: PunktSieben, Evangelische Kirchengemeinde Walldorf

Evangelische Kirche (Foto: BBinz)

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