Zwölf Teams, fünf Tage intensives Coaching, eine sechsköpfige Jury und ein glücklicher Gewinner – so lautet das Fazit des „Fire Camps“, das im August an verschiedenen Standorten stattfand, in Kurzform. Mit der Kür des besten Start-up-Teams in der Heidelberger Print Media Academy endete es am 18. August.
„Ich habe unglaublich viel mitgenommen, das Programm ist in seiner Intensität einmalig in der Start-up-Szene“, stellte Andreas Widmann fest, dessen Start-up „Road Ads“ gewonnen hat. Das fünftägige Intensivcoaching markiert den Beginn eines dreijährigen Förderprogramms für sein junges Unternehmen, das interaktive E-Paper-Displays für Lastwagen entwickelt. Auf ihnen können Werbung oder auch Informationen zum aktuellen Verkehrsgeschehen auf dem Heck von Lastwagen angezeigt werden. Diese Technik für Werbemittel ist, wie zu erfahren war, die derzeit einzig zugelassene auf deutschen Autobahnen.
Das Fire Camp wurde von dem Technologie- und Gründerzentrum innoWerft Walldorf, Startup Mannheim und dem Technologiepark Heidelberg ins Leben gerufen und stellte die Teilnehmer auf eine harte Probe: Über dreißig Mentoren und Coaches prüften die jungen Unternehmen auf Herz und Nieren. Es habe teils harte Kritik und offene Worte der erfahrenen Investoren und Experten gegeben, berichteten die Teilnehmer. Ziel war es, die Geschäftsmodelle innerhalb einer Woche auf den Prüfstand zu stellen, um die Jungunternehmer fit für den Markt und Investorengespräche zu machen. „Wir sind in dieser Woche weiter vorangekommen als im ganzen letzten Jahr. Vielen Dank an die Organisatoren”, meinte Timm Czarnecki, Mitgründer von BRC, das sich zum Ziel gesetzt hat, Photovoltaikanlagen effizienter zu machen.
„Programme wie das Fire Camp sind genau das Richtige, um Deutschland als Innovationsstandort voranzubringen“, erklärte Jackson Bond, einer der Mentoren des Programms. „Denn für Gründer ist es wichtig, nicht zu viel Zeit mit der Analyse eines Problems zu verschwenden. Stattdessen müssen sie Entscheidungen treffen und mit so vielen Menschen wie möglich sprechen, um schnell herauszufinden, ob ihre Idee am Markt überzeugen kann. Genau das haben wir diese Woche getan.“ Für das Fire Camp konnten sich IT-Start-ups mit einem Business-to-Business-Geschäftsmodell bewerben, die mit Digitalisierung die Wirtschaftswelt „revolutionieren“ möchten. Die Geschäftsideen reichten von einem 3D-Scanner für Produktionsroboter bis hin zu einer Sonnencreme-Dusche für die Luxus-Hotellerie. „Ich kann jedem Start-up empfehlen, sich für das nächste Fire Camp zu bewerben“, meinte Sieger Andreas Widmann, der im Oktober mit fünf Lastwagen sein Projekt auf einer Pilotstrecke testen will. Das nächste Programm für Start-ups mit dem vielversprechenden Motto „Breakthrough“ startet ebenfalls schon im Oktober.
Das Fire Camp war Auftakt für das Up2B-Accelerator-Programm, mit dem die innoWerft Walldorf, Startup Mannheim und Technologiepark Heidelberg in den kommenden drei Jahren IT-Start-ups fördern werden. Die Angebote werden durch die Förderung des Europäischen Sozialfonds (ESF) sowie des Baden-Württembergischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau ermöglicht. Der Up2B-Accelerator ist eines von sechs Beschleunigungsprogrammen, das als Teil der neuen Maßnahmenplattform Start-up BW gefördert wird.
Weitere Informationen unter http://up2b.io.
Sieger Andreas Widmann (mit Urkunde) freut sich über die Glückwünsche von (v. l. n. r.) Dr. Thomas Lindner und Kai Jesse, innoWerft, Dr. Patrick Stähler, Fluid Minds GmbH, und Thorsten Laier, Volksbank Kraichgau.
Die Teilnehmer des Fire Camps, Juroren, Coaches und Partner nach der Preisverleihung in der Print Media Academy in Heidelberg auf der Rolltreppe, auf der es für die Start-ups stetig nach oben gehen soll dank des „Beschleunigungsprogramms“.
Text: Stadt Walldorf
Fotos: InnoWerft