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Entlastungsangebot für pflegende Angehörige und demenziell Erkrankte

13. Mai 2017 | > Walldorf, Allgemeines, Das Neueste

Ein Nachmittag, der allen gut tut

Wenn am Freitagnachmittag Mundharmonika und Gitarre im Wintergarten des Astor-Stifts erklingen und dazu ein vielstimmiges „Faleri, falera …“, dann weiß inzwischen jeder im Haus, dass sich hier gerade die ambulante Dementengruppe trifft.

Drei Stunden lang, von 14 bis 17 Uhr, kümmert sich Christina Kreß gemeinsam mit ehrenamtlichen Demenzbegleiterinnen und –begleitern freitags um die Gäste und bietet ihnen einen kurzweiligen Nachmittag. Das gemeinsame Singen ist besonders beliebt und bringt als „Eisbrecher“ sogar diejenigen Gäste zum Mitmachen, die sonst kaum noch zum Sprechen zu bewegen sind. Der Nachmittag im Astor-Stift bedeutet nicht nur Abwechslung und Aktivierung für die demenziell erkrankten Menschen, sondern auch Entlastung für deren pflegende Angehörige.

Thorsten Antritter, Geschäftsführer des Astor-Stifts, weiß, wie wichtig es gerade für die Angehörigen ist, einmal wieder etwas Zeit für sich zu haben und neue Kraft schöpfen zu können. Vor einem Jahr, im April 2016, startete das Angebot, das sich als Ergänzung zu anderen Anbietern versteht und keineswegs als Konkurrenz. Bürgermeisterin Christiane Staab sieht in dem Angebot einen weiteren wichtigen Mosaikstein, mit dem Walldorf nach und nach noch weiter zur demenzfreundlichen Stadt aufgebaut werden soll. Erster Beigeordneter Otto Steinmann freut sich, dass inzwischen auch ein Gesprächskreis für Angehörige demenziell erkrankter Menschen ins Leben gerufen werden konnte. Dieser wird von der städtischen IAV-Stelle und der Kirchlichen Sozialstation durchgeführt. Aktuell beginnt eine Schulung für Demenzbegleiterinnen und –begleiter, deren Kosten die Stadt trägt. „Ambulante Angebote werden stark nachgefragt und müssen noch ausgebaut werden“, so Steinmann.

Für die inzwischen schon gut eingeführte ambulante Dementengruppe konnte Thorsten Antritter mit Christina Kreß, die früher im Pflegezentrum Astor-Stift arbeitete und nun stundenweise zurückgekehrt ist, eine sehr erfahrene und einfühlsame Kraft gewinnen. Christina Kreß macht die Zeit mit der Gruppe große Freude. Sie kennt „ihre Schäfchen“ sehr gut, denn vorab hat sie jede Interessentin und jeden Interessenten und die Angehörigen daheim besucht, um zu informieren und um sich ein Bild von den jeweiligen Bedürfnissen zu machen.

Passend zur Jahreszeit lässt das Team an diesem Nachmittag den Frühling aufleben mit einem Gedicht und mit einem kleinen Quiz rund um Frühlingsblumen. Die Tulpen aus Amsterdam dürfen dabei natürlich nicht fehlen und wecken sicherlich bei dem einen oder anderen der sechs Gäste lebhafte Erinnerungen. Ein Fläschchen mit Lavendelöl macht die Runde und weckt die Sinne. Zum Frühling gehören auch die Maikäfer, mit denen die Lausbuben Max und Moritz ihren Onkel Fritz ärgerten. „Komm, lieber Mai, und mach die Bäume wieder grün“, singt und spielt Beate Lesser, die sich zu der Gruppe gesellt hat. Mit Gitarrenbegleitung macht das Singen noch mehr Spaß, weiß Christina Kreß. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer halten die Texte für alle parat, die diese mitlesen wollen und können. Anschließend bitten sie zur gemütlichen Kaffeetafel, bei der die Stimmen wieder „geölt“ werden. Wer Mühe mit dem selbständigen Essen hat, wird gerne unterstützt, denn in den Genuss des feinen Kuchens sollen ja alle kommen. Beliebte Schlager, die zum Mitsummen animieren, untermalen die Pause. Danach kommt Bewegung in die Runde beim Luftballonspiel. Anstelle eines Balls wird ein Luftballon hin und her geworfen. Besonders gutes Reaktionsvermögen oder Fehlwürfe werden mit Lachern quittiert. Wer möchte, kann anschließend den Gottesdienst gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des Astor-Stifts besuchen oder beim Memory-Spiel sein Gedächtnis testen und in Schwung bringen.

Informieren und anmelden

Für die Freitagsgruppe gibt es dank der Generationenbrücke Walldorf auf Wunsch auch einen Fahrdienst von Tür zu Tür, der fünf Euro kostet. Für die ambulante Dementengruppe kann man sich bei der Sozialstation des Astor-Stifts anmelden bei Pflegedienstleiterin Rita Bün. Sie ist von Montag bis Freitag von 8 bis 12 Uhr und von 13 bis 16 Uhr unter der Rufnummer (0 62 27) 35-56 03 zu erreichen. Nach der telefonischen Anmeldung besucht Christina Kreß die Interessenten daheim, um sie kennenzulernen und auch gerne alle Fragen zu beantworten. Die Teilnahme an dem Angebot kostet pro Nachmittag zwanzig Euro. Die Kosten können in der Regel über die Pflegekasse abgerechnet werden. Das Astor-Stift hilft gerne bei den Formalitäten. Bis zu fünfzehn Personen mit Demenz im frühen oder mittleren Stadium können an der Gruppe teilnehmen. „Wir sind gerne bereit, bei entsprechender Nachfrage weitere Gruppen einzurichten“, so Thorsten Antritter, der die Freitagsgäste immer persönlich willkommen heißt.

… und jetzt kommt der Luftballon ins Spiel- Christina Kreß und ihr Team wissen, was den Gästen Spaß macht

Beim „Memory“ wird mit offenen Karten gespielt.

Text und Fotos: Stadt Walldorf

 

 

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