Wenn Mensch und Tier Hilfe brauchen
Bereits schon zum dritten Mal beschäftigt das Tom-Tatze-Tierheim dieses Jahr ein Animal Hoarding Fall. Ein Thema, das sowohl auf der emotionalen als auch auf der juristischen Ebene kompliziert ist. Zurzeit warten fünf Weimaraner auf ihre Vermittlung.
Alle fünf haben in ihrem jungen Leben so gut wie nichts kennengelernt, ausser einem Steinboden im Keller und sie sind dementsprechend ängstlich. Da sie extrem unterernährt sind, werden sie zurzeit im Tom-Tatze-Tierheim aufgepäppelt.
Zum ersten Mal Gassi gehen und die Sonne genießen, war in diesen Tagen ein besonders aufregendes Erlebnis für die Hunde, die bisher keine Nähe zu Menschen kannten. Alle fünf sind zwar ängstlich, aber dennoch auch neugierig, so dass sie sich von Tag zu Tag gut weiterentwickeln.
Psychisch kranke Menschen und ihre Haustiere, das kann sowohl positiv als auch negativ für Tiere sein. Eigentlich ist ein Haustier der beste Weg zur emotionalen Unterstützung gegen Einsamkeit und zur Stressreduktion. Es kann helfen, solch kranke Menschen zu aktivieren, denn über Tiere kommen sie leichter zu Sozialkontakten. Kranke Menschen schätzen an Tieren, dass sie ihnen vorurteilsfrei und bedingungslos echte Zuneigung zeigen.
Leider wurde die Liebe zu den Tieren im aktuellen Fall übertrieben. Der Mensch verlor den Überblick sowohl über die Tiermenge als auch über ihr Wohlergehen. In Fällen von Animal Hoarding brauchen sowohl die Tiere als auch die Menschen dringend Hilfe.
Hier kommt aber auch der Tierschutz an seine Grenzen. Kurzfristig muss das zuständige Tierheim Plätze finden für eine Menge von Tieren, hierbei helfen sich die Tierheime der Region dann gegenseitig. Eine Mamutaufgabe, die es zu bewältigen gilt und die auch die tierlieben Mitarbeiter an ihre Grenzen bringt.
Die Höhe der Kosten, die kurzfristig auf das Tierheim zukommen, ist nicht absehbar und auch die Eigentumsverhältnisse müssen in solchen Fällen erst geklärt werden, bevor es zu Vermittlungen kommen kann. Das ist im Tom-Tatze-Tierheim bereits geschehen und die fünf Weimaraner warten nun auf ein schönes Zuhause.
Bei dem ganzen Prozess ist eines ganz klar: Animal Hoarding ist eine Krankheit, die nicht durch die Tierwegnahme beendet wird. Es gilt, die Tiere zu schützen, aber auch dem Menschen zu helfen.
Drücken wir alle die Daumen, dass im aktuellen Fall der Mensch Hilfe annimmt.
Quelle Text/Foto: www.tierschutz-wiesloch.de