Leben am Limit – „Wir wollen doch nur Volleyball spielen“
Hochmotiviert begaben sich die 1. Damen der TSG Wiesloch am 22. Januar aus 2 Himmelsrichtungen auf den Weg zu ihrem ersten Auswärtsspiel der Rückrunde in Singen gegen die Damen 1 aus Bohlingen.
(Pia Schmidt, Franziska Wiederkehr und Lisa Gutfleisch hatten sich körperlich gestärkt beim Snowboarden in Garmisch und hatten eine problemlose Anfahrt nach Singen. Doch die restliche Mannschaft um Trainer Lukas Dorer fuhr erst an einem brennenden LKW vorbei, um dann auf der Autobahn zu merken, dass alle Lichter des Autos blinkten und die Servolenkung nicht mehr ging.
So fuhren sie mit letzter Kraft ab und riefen den ADAC. Um dennoch rechtzeitig zum Spieltag zu kommen, rannten die Damen als Aufwärmprogramm schonmal zum nächstliegenden Bahnhof in Böblingen, um mit Müh und Not noch den Zug zu erwischen. Derweil wartete Trainer Lukas auf den ADAC, um dann gesagt zu bekommen, dass der Bus nicht so einfach zu reparieren ist und er abgeschleppt werden musste.
In Stuttgart konnte er nach einer hektischen Taxifahrt noch einen neuen 9-Sitzer ergattern und sich auf den Weg nach Singen machen. Doch das Karma schlug weiter zu… beim Halt in Rottweil blieb der Zug stehen und es kam wenig später die Durchsage der Deutschen Bahn: „Der Zug fährt nicht mehr weiter.
Die Lok ist defekt.“ Diese Neuigkeiten wurden mit ungläubigem Gelächter empfangen und die versteckten Kameras gesucht. Um die Wartezeit bis zum nächsten Zug zu überbrücken, stärkten sich die hungrigen Damen mit ein paar Nachos in der Bahnhofsbar.
Dann konnte die problematische Anreise weitergehen und letztendlich kamen die Wieslocher Damen in Singen am Bahnhof an, wo Lisa sie nacheinander an die Halle fuhr. Hier möchten wir uns auch ganz herzlich bei den Bohlinger Damen bedanken, dass sie bereitwillig das Spiel um eine Stunde verschoben haben, sodass wir uns noch aufwärmen konnten.)
Der erste Satz startete gut für die Wieslocherinnen, die schnell mit 9:3 Punkten führten. Beim Stande von 18:13 konnten sich die Bohlinger Damen dann aber finden und mit einer starken Aufschlagserie bis zum Ausgleich aufholen. Der letzte Teil des ersten Satzes war hart umkämpft, ging dann aber nach zähem Ringen mit 30:28 Punkten an die Wieslocher Damen.
Gestärkt durch diesen Erfolg ging es weiter in den zweiten Satz. Leider motivierten sich auch die Bohlinger Damen enorm und führten rasch mit 10:5 Punkten. Diesen Rückstand konnten wiederum die Wieslocherinnen durch taktisch kluge Ansagen des Trainers bei 14 Zählern aufholen. Ab dann setzte sich die stärkste Spielerin der Bohlinger, die während ihrer Karriere bereits in der Bundesliga angetreten ist, auf Außen immer häufiger durch und der 2. Satz ging mit 25:17 Punkten an Bohlingen.
Der dritte Satz startete relativ ausgeglichen mit einer knappen Führung von 9:8 für Bohlingen. Beide Trainer gaben alles und nahmen bei jeder Auszeit die Gelegenheit wahr, um ihre Spielerinnen weiter zu pushen. Keine der Mannschaften konnte sich absetzen, sodass es kurz vor Ende 19:19 stand. Doch auch der dritte Satz ging letztendlich mit 25:21 Punkten an Bohlingen.
Im vierten Satz änderte Coach Lukas Dorer die Startaufstellung nochmals und brachte Isabell Miersch und Annika Leist ins Spiel. Mit einem selbstbewussten Start konnten die Wieslocher 10:5 in Führung gehen. Doch dann gelang es ihnen nicht mehr, die Angriffe in Punkte zu verwandeln und auch die Abwehr begann zu bröckeln.
Lange Ballwechsel machten das gesamte Spiel abwechslungsreich und spannend. Doch am Ende ging der Satz und somit das Spiel mit 25:18 Punkten und 3:1 Sätzen an die Bohlinger Damen.
(Die Rückfahrt verlief dann wenigstens reibungslos und alle kamen gut zu Hause an. Die TSG Wiesloch hofft, dass am kommenden Samstag auswärts gegen die VSG Mannheim mehr drin ist.)
Quelle Text/Foto: TSG Wiesloch