(zg) SPD-Sprecher Dr. Lars Castellucci begrüßte anlässlich der letzten Sitzung des Lenkungskreises Lokale Agenda die Aktivitäten der Stadt in Sachen Nachhaltigkeit. Zahlreiche Projekte sind zu Selbstläufern geworden und viele Initiativen engagieren sich schon seit vielen Jahren, ob für regionale und fair gehandelte Produkte, Integration oder Naturschutzprojekte. Besonders erfreulich: die Agenda-Beauftragte Monika Stein hat sich für die Stadt im Arbeitskreis Kommunale Nachhaltigkeitsprüfungen des Umweltministeriums eingebracht. Nun kann Wiesloch Pilotkommune werden gemeinsam mit Freiburg, Heidelberg und fünf weiteren Kommunen in Baden-Württemberg.
Die SPD fordert seit vielen Jahren, dass neben der Nachhaltigkeitsberichterstattung weitere Elemente eines Nachhaltigkeitsmanagements umgesetzt werden sollen. Hierzu gehört die Nachhaltigkeitsprüfung im Rahmen der Gemeinderatsvorlagen. „Der Gemeinderat muss sehen können, ob er die Stadt mit seinen Entscheidungen in Richtung Nachhaltigkeit voranbringt oder nicht“, so Castellucci. Im Arbeitskreis wurde nun erneut vereinbart, dass der Lenkungskreis eine entsprechende Empfehlung an den Gemeinderat erarbeiten wird. Zuvor wird sich die Verwaltung intern auf eine Linie verständigen. Außerdem schlägt die SPD vor, 15 Jahre nach dem Grundsatzbeschluss des Gemeinderats auch die Überprüfung des Leitbilds anzugehen. Dieses wurde im Jahr 2000 von Bürgerinnen und Bürgern erarbeitet und im Gemeinderat verabschiedet. Schließlich gelte es, den Nachhaltigkeitsbericht fortzuschreiben. „Wir haben uns 2008 vorgenommen, alle drei Jahre einen Bericht zu veröffentlichen. Jetzt sind fünf Jahre vergangen. Im Haushalt ist das Projekt aufgenommen. Wir erwarten, dass dies nun mit Nachdruck angepackt wird.“
Nachhaltigkeit ist seit der Umweltkonferenz der Vereinten Nationen von 1992 ein Leitbegriff für zukunftsfähige Entwicklung geworden. Soziale, ökologische und wirtschaftliche Interessen sollen nach Möglichkeit in Einklang gebracht oder ausgeglichen werden. Der Begriff stammt aus der Forstwirtschaft, wo er besagt, dass einem Wald nicht mehr Holz entnommen werden soll, wie nachwächst. Übersetzt wurde daraus der Begriff der Generationengerechtigkeit: Keine Generation soll über ihre Verhältnisse leben, sondern immer nachfolgende Generationen mitbedenken. Weltweit sind seit 1992 Städte, Gemeinden und Unternehmen engagiert, dieses Konzept mit Leben zu füllen. Seit der rot-grünen Regierungszeit besteht in Berlin ein Nachhaltigkeitsrat der Bundesregierung. Viele Bundesländer verfolgen eigene Nachhaltigkeitsstrategien. „Entscheidend ist aber, dass jede und jeder in seinem Bereich tut, was er oder sie kann, ob als Privatperson, Verein oder Kleinstadt“, so Castellucci.
Quelle: SPD Wiesloch