Nichts zählbares
Dresden (sim/zg). Es bleibt dabei: Zweitligaaufsteiger SV Sandhausen kann in der Fremde einfach nicht gewinnen und musste jetzt bei „Leidensgenosse“ Dynamo Dresden mit 1:3 (0:1) eine weitere Niederlage hinnehmen. Beide Teams tauschten wieder die Plätze, nach dem die Gastgeber die Serie von sieben sieglosen Begegnungen beenden konnten. „Immer diese individuellen Fehler bringen uns aus dem Rhythmus“, schüttelte Trainer Hans-Jürgen Boysen den Kopf, „denn nach dem Ausgleich und den besseren Spielanteilen für uns, schien die Stimmung im Stadion zu kippen“. So aber gelang den Platzherren binnen vier Minuten die zwei entscheidenden Treffer nach einem mangelhaften Abwehrverhalten „und wir fuhren zwar mit einer unnötigen, aber verdienten Niederlage nach Hause“ (Boysen).
Da war auch wieder der frühe Rückstand, der alle guten Absichten sofort wieder über den Haufen warf. „Es war natürlich ein grausamer Fehlpass von David Ulm in der Vorwärtsbewegung“ (Boysen). So hatte der schnelle Idir Ouali leichtes Spiel auf der linken Dynamo-Seite gegen Kandziora, um dem Franzosen Lynet Kitambala bei seinem ersten Einsatz nach längerer Verletzungspause sofort zu einem Treffer zu verhelfen (7.). Nach diesem Strickmuster liefen unzählige Platzherren-Angriffe ab und es brannte oftmals lichterloh vor Ischdonat. Dresdens Trainer Peter Pacult (der Österreicher feierte den ersten Sieg mit seiner Mannschaft) gab denn auch zu, dies bewusst geplant zu haben: „Ebenso haben wir uns auf die gefährlichen Standards unserer Gäste gut eingestellt“. Die erste Möglichkeit hatte nämlich Marco Pischorn „aus der Luft“. Auch Löning scheiterte per Kopf (36.), läutete aber gleichzeitig eine überlegene SV-Schlussphase vor dem Wechsel ein. Nach Wiederbeginn kamen die Boysen-Schützlinge mit dem gleichen Elan aus der Kabine und erspielten sich klare Feldvorteile. Zwar hatte Mickael Pote, erneut auf Ouali-Vorarbeit, die Chance zum 2:0 (55.), doch danach verpasste zunächst Fießer den Ausgleich, ehe sich 60 Sekunden später Frank Löning durchkämpfte, quer zu Andrew Wooten legte und die Leihgabe aus Kaiserslautern unhaltbar zum 1:1 verwandelte.
Erneut ein glückliches Händchen hatte Pacult nach 68 Minuten. Er holte Kitambala vom Platz und schickte dafür den 19-jährigen Tobias Müller ins geschehen und dieser bedankte sich schon drei Minuten später für das Trainervertrauen. Nach einem Eckball von rechts herrschte im Fünfmeterraum Sekunden ein richtiges Durcheinander. Müller nutzte es und staubte zur 2:1 Führung ab. Vier Minuten später setzte das Eigengewächs ein 20- Meter-Schuss an den Innenpfosten, blieb nicht stehen, reagierte schnell und setzte den Abpraller aus halbrechter Position unhaltbar in die Maschen.
Zu allem „Elend“ musste Marcel Kandziora 13 Minuten vor dem Ende noch frühzeitig in die Kabine. Peter Gagelmann zeigte ihm nach einem Foulspiel den knallroten Karton.
Für das „Unternehmen“ Klassenerhalt verbleiben dem SV Sandhausen nun noch zwölf Begegnungen –sieben zu Hause und fünf in der Fremde-. „Alleine mit der Heimstärke können wir jedoch die zweite Liga nicht halten. In der Fremde müssen wir unbedingt auch einmal einen Dreier holen“, ist sich Hans-Jürgen Boysen der Schwere bewusst: „Jetzt gilt es, so schnell als möglich wieder aufzustehen, denn am Sonntag kommt der SC Paderborn in den Hardtwald“. Danach gibt es ein weiteres „Schicksalspiel“ in der Fremde: Beim SSV Jahn Regensburg, dem momentanen Schlusslicht.
SG Dynamo Dresden: Kirsten; Jungwirth, Bregerie, Savic, Schuppan; Solga, Losilla; Jänicke (68. Koch), Pote, Kitambala (68. Müller), Ouali.
SV Sandhausen: Ischdonat; Kandziora, Pischorn, Olajengbesi, Achenbach; Schauerte (76. Danneberg), Fießer; Wooten, Löning, Mäkelä (46. Yun), Ulm (76. Falkenberg).
Tore: 1:0 (7.) Kitambala, 1:1 (57.) Wooten, 2:1 (71.) Müller, 3:1 (75.) Müller. Schiedsrichter: Peter Gagelmann (Bremen). Zuschauer: 19.444. gelbe Karte: Pischorn (SVS/2), rote Karte: Kandziora (SVS/Foulspiel).
Quelle: Sv Sandhausen