1:3 beim FC Union
Berlin (sim/zg). Doppelte Freude für den 1. FC Union Berlin bei Fortsetzung der zweiten Serie in der zweiten Fußball-Bundesliga und weitere Sieglosigkeit für Aufsteiger SV Sandhausen in der Fremde. Die „Eisernen“ im Berliner Stadtteil Köpenick konnten nicht nur den fünften Heimsieg in Folge verbuchen, sondern übergaben auch die neue Haupttribüne an der „alten Försterei“, sodass der 3:1 (2:0) Erfolg vor der Rekordkulisse von 17.532 Zuschauer erzielt werden konnte. Zwar entfachte der Handelfmeter, von Marco Pischorn verursacht, der zum 2:0 führte, rege Diskussionen über eine zweifelhafte Regelauslegung durch den Referee, doch am verdienten Erfolg der Gastgeber gibt es sicherlich nichts zu deuteln.
Die holprig verlaufene Vorbereitungsphase für die Gäste erfuhr unmittelbar vor dem Start in die Bundeshauptstadt ihren noch nie da gewesenen Höhepunkt. Nicht weniger als zehn Akteure mussten aus Verletzungs- oder Krankheitsgründen passen, sodass nur 14 Spieler des seitherigen Kaders in den Bus einsteigen konnten. Nicht dabei waren Dorn, Kittner (beide REHA), Klotz (eingeklemmter Nerv), Glibo (Hüfte), Schulz (Adduktoren), Halfar (Muskulär), Riemann (Abriss Außenband) und kurzfristig noch Busch (Faserriss) sowie Adler (Magen-/Darm), während Fieser wegen der fünften gelben Karte ohnehin pausieren musste. Dadurch rückten die zwei bzw einen Tag zuvor verpflichteten Neuen Seyi Olajengbesi (Alemannia Aachen), Ju-Tae Yun (ausgeliehen FSV Frankfurt), Juho Mäkelä (HJK Helsinki) und Daniel Beichler (ausgeliehen Hertha BSC) sofort in den Kader und kamen letztendlich auch direkt zu ihrem ersten Einsatz („Alle waren läuferisch engagiert. Es war ein gutes Stahlbad für sie“, äußerte sich Trainer Boysen).
Was der Trainer des SV Sandhausen vorher schon ankündigte, trat letztendlich auf dem Spielfeld auch ein. „Ich habe vor den Standards eines homogenen Gegners gewarnt“, so Hans-Jürgen Boysen. Alle drei Treffer entstanden aus dem „ruhenden“ Ball, denn neben dem Elfmeter waren es jeweils Eckbälle, die den Toren Nummer eins und drei vorausgingen. Boysen weiter: „Der Sieg ist verdient, ohne Zweifel, doch meine Mannschaft hat die Nähe zum Gegner nicht gesucht und bei der Union-Ballsicherheit ist es dann immer schwierig, selbst Akzente setzen zu können“. Er wiederholte das, was er bereits bei seinem Dienstantritt prophezeite: „Es wird eine sehr, sehr schwere Restsaison, wobei sich die Lage aufgrund der anderen Resultate nicht gravierend verschlechterte. Doch ab jetzt zählen nur noch Siege, um zumindest den Relegationsplatz zu erreichen“.
Die Berliner starteten besser ins Spiel und kamen nach fünf Minuten zu zwei aufeinander folgenden Eckbällen. Beim zweiten konnte Ju-Tae Yun auf der Linie retten, doch der Nachschuss von Parensen landete im Netz. Während Union daraufhin die Schlagzahl noch erhöhte, hatten die Gäste kaum eine Chance. Erst unmittelbar vor dem Pausenpfiff besaß Wooten die Möglichkeit zum Anschlusstreffer, doch er zielte vorbei. Zu diesem Zeitpunkt stand es aber bereits 2:0 für die Platzherren, nach dem Mattuschka den Elfmeter verwandelte (32). Terodde schoss Pischorn an und der Unparteiische deutete auf den ominösen Punkt.
Nach dem Wechsel änderte sich an den Spielanteilen nichts Gravierendes. Ischdonat stand einige Male im Mittelpunkt, verhinderte aber einen größeren Rückstand. Union-Neuzugang Baris Özbek, gerade 120 Sekunden auf dem Platz, erzielte nach einer Linksecke das 3:0 (68.), als er im Fünfmeterraum völlig freistehend erfolgreich abschloss. Reine Ergebniskosmetik war der Anschlusstreffer von Julian Schauerte in der Schlussminute, denn danach kam sofort der Abpfiff in Köpenick.
1.FC Union Berlin: Haas; Kopplin, Puncec, Schönheim, Kohlmann; Menz; Jopek (66. Özbek), Mattuschka, Parensen (89. Zejnullahu); Terodde (79. Skrzybski), Nemec.
SV Sandhausen: Ischdonat; Kandziora, Pischorn, Olajerngbesi, Achenbach; Schauerte, Morena (46. Tüting); Wooten, Yun (64. Ulm), Löning, Mäkelä (46. Beichler).
Tore: 1:0 (6.) Parensen, 2:0 (32.) Mattuschka/Handelfmeter, 3:0 (68.) Özbek, 3:1 (90.) Schaerte, Schiedsrichter: Christian Bandurski (Oberhausen), Zuschauer: 17.532 (Saisonrekord), gelbe Karten: Özbek (Union), Ischdonat (2/SVS).