Am 3. März 2016 war es 200 Jahre her, dass der damals 24-jährige Johann Philipp Bronner Wieslocher geworden ist.
Nach Abschluss seiner Lehre bei seinem Vater in der Apotheke in Neckargemünd und nach den obligatorischen Lehr- und Wanderjahren, die er mit einem ausgezeichneten Examen beim badischen Staatschemiker Salzer in Durlach abschloss, konnte er sich nun der praktischen Berufsausübung zuwenden.
Da war es für ihn ein mehrfacher Glücksfall, dass er am 3. März 1816 nicht nur die Tochter Tugendfreundin des Wieslocher Apothekers Georg Friedrich Merklin ehelichen und darüber hinaus auch dessen Stadt-Apotheke übernehmen konnte – er wurde damit auch Wieslocher Bürger.
Da war noch nicht abzusehen, dass er sich zu einem der steuerkräftigsten Bürger in der Weinstadt entwickeln und den Weinbau in Deutschland auf ein solides naturwissenschaftliches Fundament stellen würde.
Vielleicht trug dazu ein klein wenig auch der Forschergeist seines Schwiegervaters bei, der sich für das Wesen der Pilze interessierte, die damals noch nicht so recht verstanden waren.
So dauerte es in dieser inspirierenden Umgebung nur 4 Jahre, bis er sich mit dem Weinbau konfrontiert sah und diesen dann bis 1850 in allen seinen Facetten untersucht und wissenschaftlich aufgearbeitet hatte.
Dass er ganz nebenbei den Standort der Stadt – Apotheke gleich dreimal verlegt hat, beweist, dass er auch für seine pharmazeutischen Wurzeln noch etwas Zeit übrig gehabt hat.
Denn neben der Apotheke betrieb er noch eine Rebschule mit 400 Rebsorten und 500 000 Rebstöcken, und er war seit 1827 auch Großherzoglich Badischer Ökonomierat.
Wir tun also gut daran, wenn wir bei einem edlen Tropfen auch des Lebenswerkes Johann Philipp Bronners gedenken.
Viele seiner damaligen Empfehlungen zur Hebung der Weinqualität gehören zum heutigen Werkzeug erfolgreicher Winzer.
Text: Dr. Adolf Suchy