Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises rät: Schon jetzt an die Zeckenschutzimpfung denken
Auch wenn das Wetter derzeit nicht unbedingt zum ausgiebigen Verweilen in der Natur einlädt, raten die Ärzte im Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises, bereits jetzt an die wärmere Jahreszeit und eventuelle Folgen von längeren Spaziergängen und Ausflügen im Wald und auf Wiesen zu denken.
Nach wie vor zählt der Landkreis zu den FSME-Risikogebieten. FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) und Lyme-Borreliose heißen die Infektionserkrankungen, die durch einen Zeckenstich ausgelöst werden können.
Während gegen die Lyme-Borreliose ein Schutz durch Impfung nicht möglich ist, empfiehlt Dr. Oswinde Bock-Hensley, die im Gesundheitsamt für den Infektionsschutz zuständig ist, allen Bürgerinnen und Bürgern des Kreises, sich gegen FSME impfen zu lassen.
Schließlich drohten bei einer FSME-Übertragung neben Fieber, Erbrechen und Kopfschmerzen bei schwerem Krankheitsverlauf auch neurologische Probleme wie zum Beispiel eine Lähmung.
Am besten beginne man noch in diesem Monat mit den Impfungen gegen FSME, lautet der Tipp der Ärztin im Landratsamt. „Es sind nämlich drei Impfungen notwendig, um den vollen Impfschutz zu erhalten.
Klassischerweise findet nach der ersten Impfung die zweite etwa ein bis drei Monate später statt. Die dritte Impfung ist dann fünf bis zwölf beziehungsweise neun bis zwölf Monate nach der zweiten Impfung fällig.
Der Impfschutz hält dann mindestens drei Jahre. Bereits nach zwei Impfungen besteht bei 98 Prozent der Geimpften ein Schutz, der allerdings nur etwa ein Jahr anhält“, klärt Bock-Hensley auf.
Nach vollständiger Impfung könne bei 99 Prozent mit einem vollständigen Schutz vor FSME gerechnet werden. Die meisten Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Impfungen.
Dass es auch im Rhein-Neckar-Kreis immer wieder zu FSME-Erkrankungen kommt, die durch den Stich infizierter Zecken verursacht wurden, zeigt die Statistik der vergangenen Jahre.
Demnach gab es im Jahr 2011 sieben Erkrankte, 2012 sechs Erkrankte und im Jahr darauf gar elf. 2014 verzeichnete das Gesundheitsamt nur noch drei Fälle, im vergangenen Jahr waren es vier.
Besonders in Baden-Württemberg sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts in den Risikogebieten mit wenigen Ausnahmen niedrige Impfquoten zu verzeichnen.
„Doch die Impfung ist und bleibt – gerade auch für ältere Menschen – das sicherste Mittel gegen eine FSME-Erkrankung“, sagt Dr. Bock-Hensley, die abschließend Tipps gibt, wie man sich generell vor Zeckenstichen schützen kann.
Im hohen Gras, Gebüsch oder Unterholz biete das Tragen geschlossener Kleidung, also feste Schuhe, lange Hosen und langärmelige Oberteile, einen gewissen Schutz.
„So findet eine Zecke schwerer eine geeignete Hautstelle für eine Blutmahlzeit und muss auf der Kleidung laufen, so dass man sie leichter auffinden kann“, erläutert Bock-Hensley. Insbesondere Kinder sollte man nach dem Spielen im Freien gründlich untersuchen.
Zecken würden Stichstellen wie den Haaransatz, Ohren, Hals, Achseln, Ellenbeuge, Bauchnabel, Genitalbereich oder Kniekehlen bevorzugen.
Quelle Landratsamt RNK