Ab kommendem Frühjahr in Malsch: Kreis plant Gemeinschaftsunterkunft zur Flüchtlingsunterbringung
Auch in Malsch wird es wohl ab 1. April 2016 eine Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber und Flüchtlinge geben. Geplant ist diese neue Einrichtung mit einer Kapazität von circa 180 Personen im Gewerbegebiet von Malsch (Kahlbachring 5). Das Areal, auf dem ein Bürogebäude und eine Lagerhalle stehen, wird in den kommenden Monaten für den neuen Zweck ertüchtigt. Der Rhein-Neckar-Kreis hat es für die Dauer von drei Jahren angemietet. Darüber hat das Landratsamt Bürgermeisterin Sibylle Würfel informiert, rechtzeitig vor Inbetriebnahme der Gemeinschaftsunterkunft will der Rhein-Neckar-Kreis eine Bürgerinformation anbieten.
Der Weinort Malsch wird dann die bis dato 25. Gemeinde sein, die eine Einrichtung des Rhein-Neckar-Kreises zur Unterbringung von Flüchtlingen beherbergt. Da zumindest zu Beginn des kommenden Jahres nicht damit zu rechnen ist, dass der Zustrom in die Kommunen nachlässt, ist Kreis-Ordnungsamtsleiter Stefan Becker froh, perspektivisch neue Unterkünfte zu bekommen: „Selbst wenn alle neuen Bundesgesetze greifen, wird es auf unterer Ebene in absehbarer Zeit keine Entlastung geben, da aus den Landeserstaufnahmestellen die Menschen mit Verzögerung in die vorläufige Unterbringung der Kreise kommen.“ Derzeit weist die Landeserstaufnahmestelle im Regierungspräsidium Karlsruhe dem Rhein-Neckar-Kreis Woche für Woche fast 300 weitere Asylbewerber und Flüchtlinge zu. Da ist für Becker im kommenden Jahr ein Zugang von 1.200 Personen pro Monat sehr wahrscheinlich. Landrat Stefan Dallinger ist für die kommende Zusammenarbeit mit der Gemeinde Malsch sowie die Unterstützung durch die Bürgerinnen und Bürger dankbar, denn „Flüchtlingsunterbringung ist eine Aufgabe, die der Rhein-Neckar-Kreis nur gemeinsam mit den Kommunen lösen kann.“ Zu der letztendlichen Belegung der neuen Gemeinschaftsunterkunft kann der Kreis zu diesem frühen Zeitpunkt noch keine Auskunft geben, zumal im Augenblick die ankommenden Personen von der Landeserstaufnahmestelle erst immer einen Tag zuvor benannt werden.
Aufgrund des anhaltend hohen Zustroms an Flüchtlingen muss das Landratsamt neue Unterkünfte in immer kürzeren Abständen bereitstellen. Deshalb sucht es im ganzen Rhein-Neckar-Kreis nach Belegungsmöglichkeiten, um seiner Unterbringungsverpflichtung nachkommen zu können. Es sollte sich um größere leerstehende Objekte handeln, die schnell bezogen und nicht noch zuvor aufwändig umgebaut oder saniert werden müssen. Gesucht sind insbesondere Hallen, gewerbliche Objekte, Hotels oder Gaststätten. Interessant könnten zudem Grundstücke sein, auf denen der Kreis Gemeinschaftsunterkünfte für einen begrenzten Zeitraum errichten kann. Angebote zu verfügbaren Liegenschaften, aber auch Anregungen, Fragen und Beschwerden aus der Bevölkerung zum Thema Flüchtlinge und Asylbewerber können dem Landratsamt über ein eigens eingerichtetes E-Mail-Postfach gemeldet werden: