30.03.2015 – Rauenberg. „Ich bin nicht kirchenfeindlich“, berichtigt der Rauenberger Stadtrat Jürgen Abt (FDP) einen unzutreffenden Eindruck bei Lesern des RNZ-Berichts vom 3. März über die vorherige Gemeinderatssitzung.
Das Stadtparlament Rauenberg hatte am 25. Februar über die Auftragsvergabe zur Erneuerung der Kirchturmuhranlagen in Rauenberg und Malschenberg und über die Bezahlung von Arbeiten an der Rotenberger Kirchturmuhr entschieden.
Herr Abt hatte als einziger Stadtrat dagegen gestimmt, dies aus den knappen Mitteln der Stadt zu tun. Wer so wie er als gläubiger Christ Kirchensteuer zahle, könne auch erwarten, dass die Kirche in die Kirchturmuhren und Läuteanlagen vor Ort selber und eigenverantwortlich investiert.
Das Eintreten für „Selbstbestimmung und Eigenverantwortung“ sei das Fundament seiner politischen Arbeit, sagt Abt. Die Stadt Rauenberg habe die Anschaffung eines Feuerwehrautos, eine Schulhofsanierung und viele weitere Maßnahmen wegen Geldmangel aufschieben müssen.
Da sei es nur recht und billig, wenn die Kirche eigenverantwortlich für ihre geplanten Maßnahmen aus eigenen Mitteln wie etwa den Kirchensteuereinnahmen aufkomme und nicht die ohnehin knappen Mittel der Stadt damit belaste.
Ebenso habe er sich nicht generell gegen ein Läuten von Kirchenglocken ausgesprochen, sondern für eine maßvolle Rücksichtnahme auf dies als störend empfindende Einwohner, stellt Abt fest.
Die Freiheit des einen ende da, wo sie die Freiheit des anderen einschränken würde. So schränke auch die Lautstärke eines Angelusgeläuts um 6 Uhr die Freiheit der betroffenen Bürger erheblich ein.
„Das morgendliche Angelus-Geläut kann von 6:00 auf 7:30 verschoben und entsprechend verkürzt werden“, schlägt der FDP-Stadtrat dazu vor, „wie es im Einklang mit dem christlichen Glauben auch schon an vielen Urlaubsorten praktiziert wird“.
Darüber hinaus könnte für neue, schön klingende Glocken in der Rauenberger Kirche auch über eine Spendenaktion nachgedacht werden. Im Übrigen weist der FDP-Stadtrat noch einmal auf die Kirchensteuer und die Vermögenslage der Kirche hin.
„Ein wohlklingendes Glockengeläut, von der Kirche bezahlt und zur rechten Zeit ertönend, soll zum Glauben einladen, aber keine Ressentiments gegen die Kirche schaffen“, erklärt Jürgen Abt abschließend.