Der Filmclub Wiesloch-Walldorf zeigt am Donnerstag, 11. Oktober, um 20 Uhr im Luxor-Filmpalast den deutschen Problemfilm “Kriegerin“
Auf den einen Arm möchte sich Marisa ein Bild von ihrem Opa tätowieren lassen, auf den anderen Adolf Hitler. Marisa ist rechtsradikal und gewaltbereit. Im Gegensatz zur hasserfüllten Mutter hat sie den Großvater nur als liebevollen und freundlichen Mann kennengelernt, der ihr beizeiten von der jüdischen Weltverschwörung erzählt hat. Nun trägt die Enkelin das ideologische Erbe des Altnazis in die triste Gegenwart des ostdeutschen Kaffs. Hier fristet sie ihrer Tage zwischen einem deprimierenden Job an der Supermarktkasse und den Prügeleien mit der lokalen Skinheadgang. Erst die 15-jährige Svenja und der afghanische Junge Rasul ändern etwas.
Regisseur und Drehbuchautor David Falko Wnendt hat nach eigenen Angaben umfangreiche Recherchen betrieben und im Zuge dessen mit vielen rechtsradikalen Mädchen und Frauen gesprochen, die ihm ihre Geschichte erzählten. Das ist seinem Abschlussfilm der Filmhochschule auch deutlich anzumerken. Wurden die Geschichten im Genre des Nazi-Films bisher eher aus maskuliner Sicht erzählt, ist hier die Mittzwanzigerin Marisa, dargestellt von Alina Levshin, die Protagonistin. Von trüben Zukunftsaussichten desillusioniert und aufs gesellschaftliche Abstellgleis geschoben, ist es der rechtsradikale Männerbund, der ihr so etwas wie Halt bietet. Das mag zwar nicht immer ohne Klischees ablaufen, trifft aber den Kern des aktuellen Geschehens.
Donnerstag, 11. Oktober, 20 Uhr, Luxor-Filmpalast
Eintritt: 4,50 €, Kartenreservierung: Tel. 5449544
Reservierte Karten müssen bis eine Stunde vor der Vorstellung abgeholt werden.
Quelle: Stadt Wiesloch