Landesbischof Professor
Dr. Jochen Cornelius-Bundschuh
bei der Veranstaltung der
Evang. Kirchengemeinde
Walldorf der Projektgruppe
punktsieben!
Sexualität und kirchliche Morallehre – viele Menschen empfinden dies als Spannungsfeld, obwohl sich in den letzten Jahrzehnten in Einstellung und Verhalten unserer Gesellschaft Vieles geändert hat. Vor allem die relativ junge Diskussion um sexuelle Selbstbestimmung und geschlechtliche Vielfalt hat trotz anders lautender öffentlicher Bekenntnisse aus Politik und Wirtschaft Wellen geschlagen. Diese Auseinandersetzung macht auch vor den Kirchen nicht halt. Als die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) 2013 ihr neues Familienpapier veröffentlichte und der damalige Ratsvorsitzende hervorhob: „Aus einem evangelischen Eheverständnis kann heute eine neue Freiheit auch im Umgang mit gesellschaftlichen Veränderungen erwachsen – im Umgang mit Geschiedenen genauso wie mit Einelternfamilie oder auch mit gleichgeschlechtlichen Paaren“, war das Echo zwiespältig. Nicht nur konservative evangelische Gruppierungen übten Kritik, auch aus katholischer Kirche, Politik und von Journalisten erhob sich der Vorwurf, dass christliche Kernbotschaften aufgegeben würden. Dabei scheint der öffentliche Druck so enorm gewesen zu sein, dass eine für Frühjahr 2014 angekündigte Stellungnahme der EKD zur Sexualethik bis heute auf sich warten lässt. In Baden-Württemberg laufen evangelikale Gruppen nach wie vor Sturm gegen Vorarbeiten zu einem Entwurf der Landesregierung zum Bildungsplan 2015, in dem sexuelle Vielfalt als gegeben und normal zu akzeptieren beschrieben wird. In diesem Fall reagierten die evangelische und die katholische Kirche besorgt in Form einer öffentlichen Stellungnahme. Daraufhin waren es nun liberale Kreise in und außerhalb der Kirchen, die sich enttäuscht bis wütend zeigten.
Wie also ist sexuelle Vielfalt aus christlicher Sicht zu bewerten? Wie wird dabei auf religiöse oder moralisch motivierte Vorbehalte der Bürger eingegangen? Hat die Kirche hier eine klare Stimme, oder ist sie zwischen ihren diversen Strömungen zum Schweigen „verurteilt“?
Punktsieben freut sich, dass „unser“ neuer Bischof sofort bereit war, sich dieser Diskussion zu stellen. Prof. Dr. Jochen Cornelius-Bundschuh ist Professor für praktische Theologie und seit 1. Juni 2014 Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Baden.
Schnell – aktuell – informativ über Themen aus Gesellschaft und Kirche / Politik und Religion / Wirtschaft und Ethik / Weltreligionen und Christentum informieren und kontrovers diskutieren. Das bietet die Initiative der Ev. Kirchengemeinde Walldorf „punktsieben – Foyer am Sonntagabend“. Kompetente Referenten informieren aus aktuellem Anlass über Themen, die unser Land bewegen und werden dabei von Mitgliedern der Projektgruppe punktsieben kritisch hinterfragt. Und natürlich kommen auch die Fragen der Zuhörer nicht zu kurz.
Weitere Informationen unter: www.punktsieben.org
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an: Klaus Bruckner, Pfarrer. Tel.: 06227-9201
Text: Team punktsieben der Ev. Kirchengemeinde Walldorf
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