Uraufführung des Figuren-Tanz-Theaters.
Ein Kleinod der Wieslocher Kultur- und Kunst-Szene, das Marionetten Theater hat ein weiteres Schmuckstück dazu bekommen, das Masken-Tanztheater, das erstmalig am 07. und 08. Februar 2015 nach über 2 Jahren Vorbereitung der Öffentlichkeit im Alten Bahnhof, Wiesloch vorgestellt wurde.
Eine neue Art des Figuren Theaters, die einmalig in Deutschland ist, wurde von Peter Schneider und seinen Mitarbeitern entwickelt.
Die agierenden Figuren haben bis auf Maske (Halbkopf), Oberkörper und Hände keinen vollständigen Körper, keine Beine aber ein ausdrucks-starkes Kostüm, das von Christina Reckers-Schneider entworfen und genäht wurde. Die „Personen“ laufen nicht sondern schweben an Baumwollfäden hängend, die durch die Bewegungen einer Hand der Spielerin zum Leben erweckt werden können. Dabei muss jeder Spieler mehr als 1 Figur charakterisieren. Alles muss durch „Körpersprache“, Kopfhaltung und Hände ausgedrückt werden. Das erfordert ein sehr feinfühlsames Spiel.
Rama, ein indischer Prinz, und seine Frau Sita leben mit Ramas Bruder Lesmana in der Verbannung. Die Schwester des Dämonenfürsten Ravana, Purshanaka, verliebt sich in Rama und wird von dem Bruder Lesmana verspottet und verstümmelt. Dadurch wird Ravana auf Rama und Sita aufmerksam und entführt Sita mit einer Verwandlungslist in sein Reich nach Sri Lankga. Doch die Entführung wurde von dem Geier Jatayu beobachtet, der bei dem Rettungsversuch von Ravana getötet wird. Er kann aber den Brüdern noch mitteilen, wohin der Dämon Sita entführt hat. Die Brüder machen sich auf, Sita zu finden und müssen manches Abenteuer bestehen. Erst mit Hilfe des Affengenerals Hanuman gelingt es ihnen nach Sri Lankga zu kommen, Ravana zu besiegen und Sita zu befreien. Unerwartet zweifelt Rama an Sitas Treue und dies führt zu einem überraschenden Ende.
Verstärkt wird die Körpersprache durch ausgefallene Musik mit Sitar und Gitarre, dargeboten von Peter Schneider und Michael Herweg, oft untermalt von Kontrabass, und jeweils individuell passend als Leitmotiv für jede Figur.
Die Geschichte stammt aus dem Ramayana, und dort aus dem Band 2, dem Ayodhyda-kanda, einem indischen National-Epos der Sanskrit-Literatur aus dem 2. Jahrhundert n. Chr., das Valmik zugeschrieben wird.
Die Besucher waren fasziniert und verzaubert. Doch manch einer hätte sich eine ausführlichere Einleitung gewünscht, um die Hintergründe und Symbolik besser verstehen zu können, da kaum jemand der westlichen Kultur die Sanskrit Literatur kennt oder versteht.
Erleichtert werden kann das Verständnis durch das Hörbuch gleichen Titels , das Peter Schneider und seine Frau Christina produziert haben und das als 2 CDs erworben werden kann.
Wir sind gespannt auf weitere „Perlen“ dieses Wieslocher Kleinodes, des Marionetten Theaters.