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5 vielversprechende Fintech-Start-Ups aus den Jahren 2010-2015, die bis 2022 gescheitert sind

5. September 2022 | Technik IT

Fintech Apps und Services erfreuen sich einer ständig wachsenden Beliebtheit und viele Start-Ups schaffen es an die Börse und wachsen zu einflussreichen Unternehmen.

Es gibt und gab aber auch einige Fintech Ansätze in den 2010er Jahren, die gescheitert sind und heute nicht mehr existieren. Dieser Text stellt einige davon vor – vielleicht können ja zukünftige Start-Up Gründer einige Lehren daraus ziehen.

  1. Wesabe: Wesabe wurde bereits 2005 gegründet, hielt aber nur bis 2010 durch. Es handelte sich dabei um ein Start-Up, das ein persönlichen Finanzmanagementsystem auf den Markt brachte, das den Kunden helfen sollte, bessere Finanzentscheidungen zu treffen und sich leichter auf dem Markt zurecht zu finden. Solche Finanzsoftwarelösungen gibt es auch heute noch, allerdings mit mehr Erfolg. Der Hauptgrund für das Scheitern von Wesabe war der Ansatz, ein eigenes System für das Sammeln von Kundendaten zu entwickeln. Die Lösung war aber nicht so einfach und leicht zu bedienen wie die der Konkurrenz. Die Software wurde nie fertig gestellt und Wesabe verschwand vom Markt.

 

  1. 37Coins: Die Idee dieses von 2014 bis 2015 bestehenden Unternehmens war es, internationale Bitcointransaktionen über SMS Server, sogenannte SMS Wallets, zu ermöglichen. Der Hauptsitz des Unternehmens befand sich in Californien aber die angestrebten Märkte waren asiatische Länder wie die Philippinen oder Singapur. Das Startkapital der Firma betrug über 500.000 $. Das reichte aber nicht aus, um das Start-Up länger als ein Jahr über Wasser zu halten. Außerdem kam noch hinzu, dass die Überweisung der Bitcoins außerhalb der USA nicht sehr zuverlässig funktionierte.

 

  1. Profitabilly: Profitabilly wurde mit der einfachen Idee gegründet, seine Projektausgaben mit den Projekteinnahmen zu vergleichen und so herauszufinden, wie hoch der Profit am Ende des Monats war (vorausgesetzt, das Projekt war überhaupt profitabel). Die Firma wurde vom indonesischen Programmierer Natagong gegründet und existierte von 2018 bis 2019 (also etwas nach 2015 aber die Geschichte ist dennoch interessant). Das Prinzip der Software war simpel und kann mit moderneren Workflow Managementlösungen verglichen werden. Nach einiger Zeit hatte die Firma schon einige zahlende Kunden. Der Hauptgrund für die Auflösung war nach Angaben von Natatong sein fehlender Fokus.

 

  1. Birdy: Birdy war eine App, die auf einfache Art und Weise helfen sollte, seine monatlichen Ausgaben im Auge zu behalten. Die Firma wurde 2009 von Correy Maas gegründet und existierte bis 2015. Die App war gratis und sehr beliebt – nach eigenen Angaben von Correy Maas wurde sie von zehntausenden Usern genutzt. Das Problem, das letztendlich zum Misserfolg führte war, dass es kein Geschäftsmodell dahinter gab, das für Einnahmen sorgte. Diese fehlenden Einkünfte verhinderten auch, dass neue Mitarbeiter eingestellt werden konnten. Deshalb blieb die App trotz der großen Beliebtheit eine One-Man-Show, die sich auf Dauer nicht rechnete.

 

  1. Paymey: Dieses Start-Up wurde 2013 gegründet und schloss bereits 2015 für immer. Paymey war ein Dienst, der Transaktionen mittels Smartphone vereinfachen wollte. Das deutsche Unternehmen ging Pleite, obwohl es über Investoren bereits 400.000 Euro durch Seedfunding aufgebracht hatte. Die Gründe für den Niedergang waren immer unklar, da sich der Gründer nur sehr nebulös über den Konkurs äußerte. Ein wesentlicher Grund war aber wahrscheinlich mangelnde Liquidität des Unternehmens.

An diesen Beispielen erkennt man, dass manchmal auch gute Ideen wirtschaftlich keine Früchte tragen. Die Ursachen für das frühzeitige Ende eines Unternehmens, vor allem eines Start-Ups können vielfältig sein. Bei der einen Firma ist es mangelnde Liquidität währen eine andere einfach die Konkurrenz oder den Markt falsch eingeschätzt hat. Besonders der Fintech Sektor ist dabei ein heißes Pflaster – die Konkurrenz ist groß, der Markt schnelllebig und die Kunden nicht immer treu. Man muss allerdings auch dazu sagen, dass diejenigen Start-Ups, die überleben in den meisten Fällen sehr profitabel werden. Auch hier gilt also der Grundsatz des Marktes: Hohe Rendite verlangt ein hohes Risiko.

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