(Foto Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis) Ein Großteil der gefällten Pappeln war von Fäule betroffen oder bereits hohl.
In den letzten zwei Wochen führte das Kreisforstamt des Rhein-Neckar-Kreises Baumfällarbeiten im Kälberer Wald in Frauenweiler durch. Ziel der Maßnahme war zum einen, durch den Einschlag von instabilen Bäumen Sicherheit für die angrenzenden Anwohner sowie die Verkehrsteilnehmer auf der Bundesstraße (B) 3 und Sandpfadweg herzustellen. Zum anderen soll der Umbau von einem – durch Aufforstung von Wiesen entstandenen – Pappelwald in einen naturnahen klimastabilen Mischwald eingeleitet werden. Um dieses Ziel zu erreichen wurden die beigemischten Laubbaumarten geschont und gefördert. Durch die entstandenen Lichtschächte verbessert sich auch die Bedingungen für junge Bäume, so dass so genannte Naturverjüngung aufkommen kann.
Interessant in diesem Zusammenhang, dass der „Kälberer Wald“ – wie auch viele andere Pappelwäldchen in der Umgebung – vor rund 60 Jahren gepflanzt wurde mit dem Ziel, Rohstoff für die Streichholzfabrik in Meckesheim zu produzieren.
Dass die Maßnahme notwendig war, zeigte sich an den gefällten Pappeln: während sie von außen vital und gesund wirkten, war ein Großteil der Stämme am Stammfuß von Fäule betroffen oder sogar bereits hohl. Um diese Bäume zu fällen, unterstützte ein Bagger bei der Fällung. So konnte die gewünschte Fällrichtung erreicht und die Gefahr für Verkehrsteilnehmer und Forstwirte minimiert werden.
Was passiert mit dem Holz? Die noch gut verwertbaren Abschnitte der Pappelstämme verarbeitet ein Sägewerk in der Ortenau zu Obstkisten. Der Rest des Holzes wird zu Hackschnitzeln, die teils auch in der Biomassenanlage in Wiesloch genutzt werden.
Wie geht’s weiter? In den entstandenen Lücken im Westen pflanzt der Forstbetrieb im Lauf des Winters seltene Baumarten wie Elsbeere und Speierling. Diese werden dann gemeinsam mit der aufkommenden Naturverjüngung den Kälber Wald von morgen bilden.
Quelle: Landratsamt RNK