Eine Nulldiät mit der man „Leben“ kann / Typisches Auftaktspiel
Sandhausen (sim). Genau wie im Vorjahr startete der SV Sandhausen mit einem Unentschieden in die neue Zweitligasaison. Gegen den VfR Aalen kamen die Schützlinge von Alois Schwartz über einen Nulldiät nicht hinaus. Was dieses Remis „Wert“ ist, wird die nahe Zukunft an den Tag legen. Im Vorjahr hieß der Gegner FSV Frankfurt, der danach erst am letzten Spieltag den Kampf um den dritten Relegationsplatz an den 1.FC Kaiserslautern verlor. „Mit dem 0:0 können wir leben“, sagte Gästetrainer Stefan Ruthenbeck. Er ergänzte jedoch sofort: „Obwohl ich denke, dass wir einen Tick näher am Sieg waren als die Gastgeber“. Auch dies ist nicht ganz von der Hand zu, weshalb die Aussage seines Gegenüber Alois Schwartz ebenso zutreffend war: „Mit Pech können wir verlieren und mit etwas Glück in der zweiten Halbzeit aber auch gewinnen“. Die geringen Vorteile für die Gäste sah der DFB-Fußball-Lehrer darin, „dass der VfR Aalen über ein eingespieltes Team verfügt, wir aber viele neue Spieler integrieren müssen“.
In der Anfangsformation stand mit Knaller, Kister, Zimmermann, Stiefler und Kulovits bereits ein Quintett und in der Endphase kam mit Jovanovic und Knoll noch ein weiteres Duo hinzu. Zum kurzfristigen Handeln war Alois Schwartz bereits nach wenigen Minuten der Aufwärmphase gezwungen. Manuel Riemann verletzte sich an der Hüfte und dafür nahm Marco Knaller seinen Platz zwischen den Pfosten ein und hielt ebenso sicher das 0:0 fest. Gerade bei Distanzschüssen von Andreas Hofmann (13.) und Enrico Valetini (73.) bestätigte er seine Klasse, während Andreas Junglas (17.), Oliver Barth (25.) und wieder Andreas Hofmann knapp verzogen. Der Ex-Freiburger Barth war im VfR-Abwehrzentrum sicherlich die herausragende Figur, was auch die Statistik an den Tag brachte: Er verlor nämlich keinen Zweikampf. Das Glück stand den Gastgebern in der 25. Minute und in der 83. Minute bei Kopfbällen von Tim Kister und Ranisav Jovanovic jedoch auch nicht zur Seite, zumal zusätzlich Nico Klotz nach guter Zimmermann-Vorarbeit am VfR-Keeper scheiterte (49.) und auch Frank Löning eine hoffnungsvolle Chance (55.) vergab.
Alois Schwartz resümierte richtig: „Je länger das Spiel ging, ist meine Mannschaft immer besser auf Touren gekommen, ohne dass wir die Defensive vernachlässigt haben. Man muss nämlich wissen, dass die Aalener in Vorsaison in der Fremde 21 Punkten holten, was für einen Neuling enorm viel Holz ist“. Letztendlich werden beide Kontrahenten mit der Nulldiät leben können.
SV Sandhausen: Knaller; Schauerte, Kister, Schulz, Achenbach; Kulovits, Zimmermann; Klotz (87. Adler), Tüting, Stiefler (92. Knoll); Löning (75. Jovanovic).
VfR Aalen: Fejzic; Traut, Barth, Benjamin Hübner, Buballa; Hofmann, Grech, Junglas (66. Zimmermann); Lechleiter, Reichwein (87. Weiß), Valentini (91. Hainault).
Schiedsrichter: Martin Thomsen (Kleve), Zuschauer: 3.825, Verwarnungen: Kulovits (SVS) und Hübner, Hofmann (beide VfR).
Statistik zum Spiel SVS – VfR Aalen am 19. Juli 2013
Torschüsse: SVS 11 und VfR 16
Zweikämpfe gewonnen: SVS 48 % und VfR 57 %
Passgenauigkeit: SVS 71 % und VfR 74 %
Eckbälle: SVS 5 und VfR 6
Flanken aus dem Spiel: SVS 14 und VfR 18
Abseitsstellungen: SVS 0 und VfR 2
Fouls (inkl. Handspiel): SVS 30 und VfR 12
Torschüsse: SVS Zimmermann 2 und VfR Lechleiter 3
Torschussvorlagen: SVS Schauerte 4 und VfR Hübner 2
Aktionen am Ball: SVS Schulz 65 und VfR Leandro 73
Zweikämpfe gewonnen: SVS Kister 69 % und VfR Barth 100 %