Daytrading stellt immer noch eine der beliebtesten Handelsmethoden überhaupt an der Börse dar und immer mehr Menschen entscheiden sich für dieses lukrative Betätigungsfeld. Beim Daytrading kommen grundsätzlich die unterschiedlichsten Finanzinstrumente zum Einsatz, die über einen vergleichsweise kurzen Zeitraum gehalten werden – oftmals liegen zwischen dem Kauf und dem Verkauf nur wenige Sekunden oder Minuten. Im Vergleich zu anderen Trading-Methoden geschieht Daytrading – wie der Name bereits vermuten lässt – intraday (also: innertäglich). So eröffnet ein Daytrader im Verlauf eines Trading-Tags in der Regel unzählige Positionen, die zum Tagesende allesamt geschlossen werden, bevor dieser am nächsten Handelstag wieder neue Positionen eröffnet. Daytrading beschreibt also das kurzfristige Spekulieren auf Kursgewinne, indem Vermögenswerte so gehandelt werden, dass selbst kleinste Kursbewegungen zum Vorteil des Traders genutzt werden können. Daytrading erfordert daher eine gewisse Konzentration sowie zeitliche Hingabe. Zudem müssen die vielen Taktiken, der Umgang mit Chart-Analyse-Techniken sowie ein umfassendes Money-Management zunächst vom Daytrader erlernt werden. Im Folgenden soll das Thema Daytrading, dessen Möglichkeiten und Alltagstauglichkeit daher einmal genauer untersucht werden.
Welche Anlageklassen können beim Daytrading überhaupt gehandelt werden?
Für das Trading im Intradday-Bereich können die verschiedensten Anlageklassen wie zum Beispiel Aktien, CFDs sowie Rohstoffe, Forex-Währungspaare, Anleihen sowie Zertifikate oder Optionen genutzt werden. Welche Handelsklasse vom Daytrader genutzt werden kann, hängt in aller Regel vom Angebot des Brokers ab. Besonders beliebt bei Anfängern im Daytrading sind jedoch die Anlageklassen Forex-Währungspaare sowie Rohstoffe und CFDs, bei denen es sich um Differenzkontrakte handelt.
Wie werden beim Daytrading Gewinne erwirtschaftet?
Ein Daytrader profitiert häufig schon von den kleinsten Kursbewegungen. Im Forex-Daytrading beispielsweise gilt das sogenannte Pip (die vierte Stelle nach dem Komma) als beliebter Referenzwert. Da so kleine Kursbewegungen unter Umständen natürlich nur sehr geringe Gewinne bedeuten würden und auch die Order-Gebühren (Spreads) bezahlt werden müssen, lohnt sich Daytrading oftmals erst bei einem hohen Kapitaleinsatz. Die entsprechenden Finanzmittel müssen Daytrader jedoch nicht aus eigener Tasche bezahlen, sondern können diese über einen kurzzeitigen Kredit beim Broker selbst aufnehmen. Man spricht hierbei auch vom gehebelten Handel. Als Sicherheitsleistung muss der Daytrader hierfür eine sogenannte Margin hinterlegen. Entscheidet sich dieser beispielsweise für den Handel mit 100.000 Euro Fremdkapital, muss dieser bei 1 Lot Hebelleistung genau 1.000 Euro als Margin hinterlegen, könnte in diesem Fall jedoch mit 100.000 Euro traden, bis der Trade wieder geschlossen wird. Das sorgt selbst bei kleinen Kursunterschieden natürlich für einen beträchtlichen Gewinn, der vom Daytrader in dieser Form vielfach über den Handelstag angestrebt wird. Oftmals setzt sich die Summe des Tageserfolgs entweder aus vielen, kleinen Gewinnen oder aus einem Großgewinn zusammen.
Gerade Anfänger sollten zunächst vorsichtig sein
Der gehebelte Handel mit Forex, CFDs und weiteren Assets bietet zwar Riesenvorteile, kann unter Umständen aber auch sehr risikoreich sein. Denn nicht nur große Gewinne können über diesen Weg realisiert werden, sondern auch große Verluste. Da Daytrader beim gehebelten Handel mit Fremdkapital traden, welches nach dem Trade auch wieder zurückbezahlt werden muss, kann es im schlimmsten Fall zu Nachschusspflichten kommen. Dies bedeutet, dass nebst des eigenen Verlusts auch noch der Verlust des Brokers zurückbezahlt werden muss – im genannten Beispiel wären das 100.000 Euro bei einem Einsatz von 1.000 Euro. Wichtig für den Daytrader (unabhängig, ob Anfängern oder Profi) ist daher ein geeignetes Money-Management, bei dem pro Trade nie mehr als ein gewisser Prozentsatz des Eigenkapitals riskiert wird. Da sich Daytrading außerdem nicht von heute auf morgen erlernen lässt, sondern sehr viel Übung und Erfahrung, sollte zunächst auch auf Demo-Accounts gesetzt werden.
Anfänger im Daytrading sollten unbedingt von den vom Broker zur Verfügung gestellten Ressourcen Gebrauch machen
Viele Broker offerieren ihren Tradern eine Vielzahl praktischer Tools, die für das Erlernen des Daytradings genutzt werden können. Unter ihnen zum Beispiel Demo-Accounts (oder auch Demokonten). Bei einem Demokonto handelt es sich um ein Trading-Konto, bei dem der potenzielle Trader mit Spielgeld an marktähnlichen Kursen spekulieren kann. Hierbei wird diesem jedoch die grundsätzliche Trading-Software des Brokers zur Verfügung gestellt, mit der sich der Daytrader am Handel betätigen kann. Der große Vorteil hierbei ist, dass sich so im Daytrading geübt werden kann, ohne dass hierfür große Risiken eingegangen werden müssen. Weiterhin erlauben Demokonten das Erstellen und Testen individueller Handelsstrategien vor deren Scharfschaltung im Live-Account. Weitere Features, die Anfänger im Daytrading nutzen können und die von Brokers zur Verfügung gestellt werden, sind zum Beispiel Wirtschaftskalender oder verschiedene Chart-Analysetechniken, mit denen die einzelnen Kursverläufe ausgewertet werden können. Da Daytrading einen umfassenden Lernprozess erfordert, der sich durch eigenes Training sowie durch das Lesen von Lektüre und das Teilnehmen an Seminaren vervollständigt, sollte nebst des Demokontos zunächst mit kleinem Depot getradet werden. Zu guter Letzt sollte auch immer nun jenes Kapital für das Daytrading eingesetzt werden, dessen Verlust für den Trader in jedem Fall verschmerzbar wäre.