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240 Anmeldungen zur Blutspende in der Astoria-Halle

4. Februar 2023 | > Walldorf, Allgemeines, Das Neueste, DRK Walldorf, Photo Gallery

Walldorfer DRKler sorgen für gut getakteten Ablauf

Blutspenden rettet Leben – das mag zum einen eine Binsenweisheit sein, zum anderen kann es gar nicht oft genug betont werden, wie wichtig jede einzelne Blutspende im Gesundheitssystem ist. Der Bedarf ist groß: Täglich werden laut Deutschem Rotem Kreuz (DRK) etwa 15.000 Blutspenden in Deutschland benötigt.
Die Gründe sind vielfältig und können jeden Menschen betreffen: Akuthilfe bei Unfällen, in der Krebstherapie, planbare Operationen und auch bei Immunkrankheiten machen Blutspenden notwendig.
Nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ist die Zahl der Spender seit einigen Jahren rückläufig. Daten des Paul-Ehrlich-Instituts belegen: 2011 wurden pro 1000 Einwohner noch 95 Spenden registriert, 2019 waren es lediglich 79 – ein Rückgang um 16,8 Prozent. Den regionalen Blutspendediensten des DRK kommt eine besonders große Bedeutung zu, da über sie die meisten Blutspenden (gut 75 Prozent) in Deutschland organisiert werden.

So auch in Walldorf, wo schon kurz nach Beginn des neuen Jahres die erste Blutspendeaktion in der Astoria-Halle stattfindet. Mit 240 Anmeldungen könne man von einer durchschnittlichen Resonanz sprechen, sagt Andreas Schuppe, Bereitschaftsleiter des DRK-Ortsvereins Walldorf, der die Aktion insgesamt vier Mal jährlich organisiert.
Dieses Mal sind zwölf Helferinnen und Helfer des DRK vor Ort und sorgen für einen gut getakteten Ablauf.

Die Corona-Pandemie habe zwar den organisatorischen Aufwand etwas erhöht – weiterhin müssen alle Beteiligten vor Ort Masken tragen. Im Nachhinein habe die Situation aber auch etwas Gutes bewirkt, resümiert Andreas Schuppe. „Seit Corona muss sich jeder Spender vorher anmelden. Für uns hat sich herausgestellt, dass wir durch die Vergabe von Zeitslots die Wartezeiten insgesamt verkürzen konnten.“ Daher werde man die Anmeldungen auch beibehalten.
Wer als potenzieller Spender in der Astoria-Halle ankommt, meldet sich zuerst mit seinen Daten im Eingangsbereich an und geht dann direkt zum „Labor“. Dort wird jedem Spender ein Tropfen Blut entnommen, um den Hämoglobinwert zu ermitteln. Außerdem werden Temperatur, Blutdruck und Puls gemessen. Mit einem ausgefüllten Zettel, der weitere Angaben zum gesundheitlichen Zustand abfragt, gehen die Spender anschließend zu einem der Ärzte, der in einem vertraulichen Gespräch nach einer kurzen Überprüfung aller relevanten Faktoren das finale „Go“ zur Blutentnahme gibt.
Ausschlusskriterien für eine Blutspende können zum Beispiel eine erhöhte Temperatur (ab 38 Grad Celsius), zu hoher Blutdruck (ab 180/100) oder auch der kürzliche Aufenthalt in bestimmten Ländern mit Risikogebieten für tropische Krankheiten wie Malaria sein.

Die Vollblutspende wird wiederum von Helfern des DRK durchgeführt. Vollblutspende, das heißt, jedem Spender werden 500 Milliliter Blut entnommen. Die eigentliche Blutentnahme dauert durchschnittlich etwa zehn Minuten. Danach kommen die Spender in den Ruhebereich, wo sie noch einmal mindestens zehn Minuten verweilen. Vor allem Erstspender und Personen, die Probleme mit dem Kreislauf bekommen, können sich dort auch hinlegen. Bis zu vierzig Minuten nach der Blutentnahme sollen die Spender nicht mit dem Auto fahren.

 

 

Die meisten Spender sind nach Meinung von Andreas Schuppe „Wiederholungstäter“.

Heike Reis ist solch eine „Wiederholungstäterin“. Seit rund 35 Jahren gehe sie regelmäßig zum Blutspenden. „Mit 18 Jahren habe ich angefangen und gehe seitdem etwa zweimal im Jahr“, sagt sie. Auch die erste Blutspendeaktion 2023 in Walldorf lässt sich die Walldorferin nicht entgehen. Manchmal gehe sie auch zur Spende in Sandhausen oder St. Ilgen, je nachdem wie es zeitlich am besten passe. Ihr sei jedenfalls wichtig, die Spende nur beim DRK zu machen, das laufe „immer super“.
Auf rund 80 Prozent schätzt Andreas Schuppe den Anteil derer, die wie Heike Reis zum wiederholten Mal zur Spende kommen. Männer und Frauen hielten sich übrigens die Waage, auch die Altersstruktur der Spender sei sehr durchmischt.
Ab 18 Jahren ist die Blutspende in Deutschland möglich, das Höchstalter für Erstspender liegt bei 65 Jahren. Gespendet werden kann sogar bis zum 73. Lebensjahr. Die Erfüllung von bestimmten gesundheitlichen Aspekten sind für die Zulassung zur Spende maßgeblich.

Auch das ist seit Corona neu: Wer das Prozedere der Blutspende in der Astoria-Halle durchlaufen hat, bekommt am Ausgang eine gefüllte Papier-Tüte mit auf den Nachhauseweg. Darin befinden sich unter anderem Obst, Wurst- oder Krautsalat, Müsliriegel und etwas zu trinken. Die Tüte ersetzt das Essen vor Ort, zu dem die Spender früher nach der Blutentnahme üblicherweise eingeladen waren.
Nur für die Helfer gibt es zum Abschluss des Tages noch ein gemeinsames Essen, das drei Damen aus dem DRK-Team den Tag über vorbereitet haben.

 

 

 

Das gespendete Blut wird übrigens bei rund 20 bis 22 Grad bis zum Ende der Aktion gelagert und dann nach Mannheim zum Blutspendedienst gebracht, wo das Blut weiterverarbeitet wird.

Wer Interesse hat, Blut zu spenden, kann sich online unter www.blutspende.de/blutspendetermine anmelden.
Die nächsten Termine in Walldorf (alle in der Astoria-Halle) sind am 28. März, 11. Juli und 10. Oktober.

 

Text und Fotos: Stadt Walldorf

 

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