Kreisforstamt: In einer gemeinsamen Aktion soll mit Bürgerinnen und Bürgern am Freitag, 21. Juli 2017, im Wieslocher Stadtwald die Kermesbeere, die anderen Waldpflanzen schadet, zurückgedrängt werden
Die „Amerikanische Kermesbeere“ sieht mit ihren schwarz-rot glänzenden Bee-ren eigentlich ganz harmlos aus. Sie stammt ursprünglich aus Amerika und wurde als Zierpflanze bei uns eingeführt. Mittlerweile kommt die Kermesbeere auch im Rhein-Neckar-Kreis insbesondere auf sandigen Böden und in lichten Wäldern sehr häufig vor – was zunehmend ein Problem darstellt. „Die Kermes-beere verdrängt die einheimischen Waldpflanzen und verhindert damit die na-türliche Verjüngung der Waldbäume. Dadurch entzieht sie auch der heimischen Tierwelt die Lebensgrundlage“, erklärt der Leiter des Forstbezirks Kraichgau, Philipp Schweigler.
Die Pflanze breitet sich einfach zu stark aus – in Wiesloch ist aktuell der „Untere Wald“ südlich des Unternehmens Heidelberger Druckmaschinen betroffen. Aus jeder Kermesbeere schießen nach einigen Jahren Wachstum im Durschnitt zehn Sprossen aus, an denen sich jeweils bis zu 15.000 Samen bilden können.
Die Verbreitung erfolgt dabei vor allem durch Vögel, die die Beeren fressen und die Samen verteilen. „Bei ungehindertem Wachstum lagern dann schon nach wenigen Jahren Unmengen von Samen im Boden, die an lichten Standorten zu einer invasiven Vermehrung der Kermesbeere führen“, so Schweigler weiter.
Um die Pflanzen in ihrem Wachstum zu stoppen, plant er zusammen mit Re-vierleiter Volker Böning eine konzertierte Aktion: Das Kreisforstamt lädt interes-sierte Bürgerinnen und Bürger herzlich zur Mitarbeit am Freitag, 21. Juli 2017, ab 15 Uhr, im Wieslocher Stadtwald ein. „Die Pflanzen lassen sich relativ ein-fach per Hand oder mit einem Spaten aus dem Boden ziehen, so dass alle Waldfreunde mithelfen können“, hofft Förster Böning auf möglichst viele helfen-de Hände. Treffpunkt ist an der Kreuzung von der Zufahrt zum REWE-Lager und Heidelberger Druckmaschinen (Unterer Wald), wo der Fahrradweg rechts über die Bahnstrecke nach Frauenweiler geht. Arbeitshandschuhe und – wenn vorhanden – Werkzeug wie Spaten oder Grabgabel sollten mitgebracht werden, bittet das Kreisforstamt.