Johann Jakob Astors 250. Geburtstag und 50 Jahre Partnerschaft mit Astoria
(zg) Doppelten Grund zum Feiern hat Walldorf im Jahr 2013. Dieses wird als „Astor-Jubiläumsjahr“ in die Chronik der Stadt eingehen, denn einerseits wird des 250. Geburtstags von Johann Jakob Astor (* 17. Juli 1763 – 9. März 1848) gedacht und andererseits jährt sich die Städtepartnerschaft mit Astoria (Oregon), das von Johann Jakob Astor als „Fort Astoria“ gegründet wurde, zum 50. Mal.
Der Höhepunkt des Astor-Jahrs 2013 wird, wie Erster Beigeordneter Otto Steinmann, in der öffentlichen Gemeinderatssitzung am 13. November berichtete, eine Festwoche sein. Zu der vom 13. bis 18. Juli stattfindenden Festwoche wird eine Delegation aus Astoria erwartet. Bürgermeister Willis Van Dusen, Gemeinderäte und die Senatorin von Oregon, Betsy Johnson, werden neben weiteren Gästen dabei sein. Auch direkte Nachfahren Johann Jakob Astors werden zu der Festwoche eingeladen. Aus Großbritannien wird Johan Jacob Astor VIII, 3. Baron Astor of Hever, erwartet. Für ihn ist es ein Wiedersehen mit Walldorf, denn er besuchte den Geburtstort seines Vorfahren bereits 1988 und 1998. Auch William Waldorf Astor, 4. Viscount Astor, der zum britischen Familienzweig gehört, erhält eine Einladung. Schließlich wird mit Jaqueline Astor Drexel eine Enkelin von John Jacob Astor IV, der sein Ende beim Untergang der Titanic fand, eingeladen.
Festwoche im Juli
Auf die geladenen Gäste und alle, die mitfeiern möchten, wartet am 17. Juli, also exakt an Astors Geburtstag, ein Konzert am Astorhaus unter freiem Himmel, zu dem die Stadt einlädt. Der renommierte Klarinettist Wolfgang Meyer und Urte Lucht am Hammerflügel, die bereits in Walldorf gastierte, werden Werke von Komponisten aus der Zeit Johann Jakob Astors spielen. Dass der berühmteste Walldorfer auch einen begabten Bruder hatte, kommt dem Konzert zugute. Denn Wolfgang Meyer wird auch auf der klassischen Klarinette aus der Werkstatt des Instrumentenbauers Georg Peter Astor spielen. Das in London entstandene Instrument ist seit einigen Jahren im Museum im Astorhaus zu bewundern und kommt bei diesem besonderen Anlass wieder zum Klingen. Wie Bürgermeisterin Christiane Staab erklärte, sei es der Stadt auch wichtig, den Gästen möglichst viele Eindrücke von Walldorf mitzugeben und ihnen Kindertagesstätten, Handwerks- und Industriebetriebe zu zeigen.
„Generell wollen wir die Feierlichkeiten über das Jahr 2013 verteilen und auf breite Füße stellen“, erklärte Otto Steinmann. Schulen, Kindergärten, Vereine, Gruppen können sich gerne beteiligen und auch bereits geplante Veranstaltungen unter das Thema „Astor“ stellen. Eine wichtige Rolle wird der Deutsch-Amerikanische Freundeskreis spielen, dessen Mitglieder sich um die Delegation aus den USA kümmern werden und den einen oder anderen Programmpunkt übernehmen. Die Kosten für die Festwoche bezifferte Steinmann mit rund 60.000 Euro, die der Gemeinderat einhellig bewilligte.
Gastfreundschaft erwidern
Stadträtin Eva Ressl (CDU) begrüßte das Programm und dass man den ausländischen Gästen positive Eindrücke von Walldorf vermitteln wolle. Petra Tognino (FDP) fand es gut, dass die Stadt nicht allein als Veranstalterin auftreten wolle. Die Koordination müsse jedoch bei der Stadt liegen und es müsse gute Öffentlichkeitsarbeit geleistet werden, meinte Tognino. Manfred Zuber (SPD) regte an, sich als Gemeinderat für die Gäste Zeit zu nehmen und mit diesen etwas zu unternehmen. Er erinnerte dabei auch an die großartige Gastfreundschaft, die den Walldorfer Delegationen in Astoria entgegengebracht worden sei. Auch Horst Dobhan (Bündnis 90/Die Grünen) hielt die Festwoche für angebracht, denn auch Johann Jakob Astor sei ja großzügig gewesen.
Das Jubiläumskonzert für Johann Jakob Astor und zu Ehren der Städtepartnerschaft findet am 17. Juli bei hoffentlich sommerlichen Temperaturen am Astorhaus statt
Quelle: Stadt Walldorf