Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm 2016 im Ausschuss für Soziales des Kreistags vorgestellt – Jobcenter Rhein-Neckar-Kreis richtet bis zum Sommer einen „Integration Point“ ein
Eine Vermittlungsoffensive, die Verbesserung der Integration von Alleinerziehenden und die Reduzierung des Langzeitbezugs lauten die Themen, mit denen sich das Jobcenter Rhein-Neckar-Kreis in diesem Jahr intensiv befassen wird.
Dies kündigte dessen Geschäftsführer Norbert Hölscher an, der das Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm für das Jahr 2016 im Ausschuss für Soziales des Kreistags in der Sitzung am Dienstag, 23. Februar 2016, im Landratsamt vorstellte.
Für 2016 geht das Jobcenter von einer moderat positiven konjunkturellen Entwicklung und einem robusten Arbeitsmarkt aus. So dürfte auch in diesem Jahr die private und staatliche Nachfrage aus dem Inland der Konjunkturmotor bleiben.
Das größte Beschäftigungspotenzial bieten hierbei die Bereiche „verarbeitendes Gewerbe“, „Gesundheits- und Sozialwesen“, „Handel“ sowie „Verkehr und Lagerwesen“. Trotz des fortgesetzten Beschäftigungsaufbaus werde der Kundenbestand im nächsten Jahr ansteigen, lautet die Prognose im aktuellen Arbeitsmarkt- und Integrationsprogramm.
Hauptgrund hierfür ist der Flüchtlingszustrom in die Bundesrepublik, der auch vor dem Rhein-Neckar-Kreis nicht Halt macht. Allerdings ist aktuell sowohl die Anzahl der künftig leistungsberechtigten Asylbewerber als auch deren Arbeitsmarktpotenzial nur schwer einschätzbar.
„Grundsätzlich bietet diese Kundengruppe Chancen bei der Besetzung von Stellen für Fachkräfte“, sagte Jobcenter-Geschäftsführer Hölscher. Sicher sei aber schon heute, dass die Vorbereitung der Flüchtlinge auf den deutschen Arbeitsmarkt viel Zeit in Anspruch nehmen werde.
Aus diesem Grund wird das Jobcenter bis zum Sommer einen sogenannten „Integration Point“ für alle anerkannten Asylbewerber des Kreises, die unter das Arbeitslosengeld II fallen, einrichten.
Die Mitarbeiter dieser Anlaufstelle im Czernyring 22/12 werden sowohl fachlich, als auch interkulturell geschult und sollen Unterstützung durch Dolmetscher erhalten. Außerdem stimmte der Ausschuss für Soziales einstimmig der neuen Zielvereinbarung zwischen dem Rhein-Neckar-Kreis und dem Jobcenter Rhein-Neckar-Kreis zu.
Die darin festgeschriebenen Ziele lauten Nachhaltigkeit der Integration von Langzeitarbeitslosen, Verbesserung der Integration von Alleinerziehenden und Reduzierung der Zahl der Langzeitleistungsbezieher.
Die Sprecher der im Kreistag vertretenen Parteien lobten besonders den Fokus auf die Alleinerziehenden. Deren Integrationsquote soll laut Zielvereinbarung stärker ansteigen beziehungsweise weniger stark zurückgehen als im Durchschnitt der gemeinsamen Einrichtungen in Baden-Württemberg.
Bei der Reduzierung des Langzeitbezugs gilt das Ziel als erreicht, wenn die Anzahl an Abgängen bei den Langzeitleistungsbeziehern um 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden kann.
Quelle Landratsamt RNK