Spektakuläre Unterhaltung garantiert
„Fünfzehn Jahre, aber kein bisschen leise“ wird das Walldorfer Zeltspektakel. Das verspricht Jürgen Vogel, der als Organisator für die Zeit vom 1. bis 13. September „ein schönes Programm“ verspricht.
Als „hochgeschätzte und beliebte Veranstaltung mit erheblicher Strahlkraft“, sieht Bürgermeisterin Christiane Staab das alljährliche Zeltspektakel. „Es ist institutionalisiert, ohne je langweilig geworden zu sein“, lautet ihr Lob für die „spektakuläre Unterhaltung“.
Im Laufe der fünfzehn Jahre, die das Kabarett-Comedy-Musik-Mitmachzirkus-Festival zurückgelegt hat, sei es zwar etwas größer geworden, so Jürgen Vogel, doch es sei nie darum gegangen, jedes Jahr „größer, schneller, weiter“ zu werden. Die familiäre Atmosphäre, die alle Generationen lieben, solle erhalten bleiben und der Rahmen rings um das Zirkuszelt hinter dem Tierpark lasse auch gar kein weiteres Wachstum zu. So können sich die Zeltspektakel-Fans auf den bewährten Rahmen mit der Mischung aus Entspannung am Waldrand, kulinarischen mediterranen Genüssen im Waldrestaurant auf Zeit, das die Teams des „Konoba“ und „Cristall“ aus Waghäusel auf dem Areal aufschlagen, und Kleinkunst freuen. Stolz ist Jürgen Vogel darauf, dass viele der Künstlerinnen und Künstler, die seit 2001 in der Manege des Zeltspektakels standen, eine steile Karriere hingelegt haben. „Wir haben eine hohe Trefferquote, was die Zukunft der Künstler angeht“, meint er. Man denke nur an Bülent Ceylan, der 2003 beim Zeltspektakel gastierte und nun locker die größten Arenen füllt.
Basis des Zeltspektakels war und ist der Kindermitmachzirkus. 1.200 Nachwuchsartistinnen und –artisten haben seit 2001 in der Manege trainiert und sich von der Zirkusluft inspirieren lassen. In diesem Jahr steht das Programm unter dem Motto „Raumschiff Sorriso“ und die Galavorstellungen finden jeweils am Samstag und Sonntag um 15 Uhr statt. Auf dem Waldspielplatz, der ebenfalls zum festen Repertoire gehört, tummelten sich ebenfalls etwa 1.200 Abenteurerinnen und Abenteurer. 120 Kinderfilmvorführungen hat Jürgen Vogel gezählt, 28 Einsätze des Zeltspektakel-TV-Teams und 11 Jahre mit 88 Late-Night-Auftritten der „Louis Trinker Band“ um Drummer Armin Rühl. Versteht sich von selbst, dass die Band zur späten Stunde auch in diesem Jahr am Werktag wieder mit von der Partie ist und die Gäste unterhält. Wenn es die Witterung erlaubt, wird auch das Lagerfeuer wieder lodern.
Vom Zweikampf zum Sekt
Den Auftakt des Zeltspektakels macht Sascha Korf mit Improtheater solo. „Wer zuletzt lacht, lacht am längsten“, lautet die Devise des Schnellredners Korf. Nichts und doch sehr viel haben Habbe und Meik, die Maskenträger, zu sagen. Keine klassische Pantomime erwartet das Publikum, sondern Maskentheater mit meisterhafter Dramaturgie und unglaublicher Körperbeherrschung. Ein „Best of“ der beiden steht auf dem Programm am 2. September. Stenzel und Kivits sind schon alte Bekannte für das Publikum. Ein bisschen an Laurel und Hardy erinnern die beiden laut Jürgen Vogel und werden es garantiert schaffen, ein unmögliches Konzert zu geben, so der Titel ihres Programms am 3. September. Klassische Musik wird improvisiert und persifliert, ohne je ins Alberne oder Akademische abzudriften. Vielversprechend ist der Titel „Zweikampfhasen“, den die Eheleute Ehnert und Ehnert für ihre Vorstellung am 4. September gewählt haben. Schon in ihrem ersten Programm „Küss langsam“, das auf dem Zeltspektakel zu erleben war, wollten sie alles tun, um sich scheiden zu lassen, was bis heute nicht gelungen ist. Wer weiß, was die „Zweikampfhasen“ noch in petto haben? Mit Masud Akbarzadeh steigt ein aufsteigender Stern am Comedy-Himmel in die Manege, ist Jürgen Vogels Prognose. Intelligente Comedy mit Bodenhaftung präsentiert er am 5. September. Freche Popmusik mit bösen Texten sind das Genre von „Suchtpotenzial“ alias Ariane Müller am Piano und Sängerin Julia Gámez Martin. Die beiden servieren am 8. September „Alko-Pop, 100 Vol. %“ und begeben sich auf einen Selbstheilungstrip mit Songs über Suchtfaktoren. Nicht die Puppini, sondern die „Zucchini Sistaz“ kann man am 9. September besuchen. Das Trio stammt zwar aus Münster, dem sie den „Radelsong“ gewidmet haben, doch viel eher kann man sie sich in der Swing-Ära vorstellen. Sie singen dreistimmig, spielen Kontrabass, Gitarre, Posaune und Flügelhorn mit einer Prise Situationskomik. Typisch britischen Charme und Humor versprüht das „London Quartet“ – eine A-cappella-Gruppe der Sonderklasse. Zu den drei Herren hat sich eine komödiantische Sopranistin gesellt. Musical- und Filmhits vom Londoner West End, vom Broadway und aus Hollywood werden am 10. September für exklusive Atmosphäre mit britischem Touch sorgen. Einer teilt aus, der andere bekommt eins auf die Mütze. So das Improtheater von Helge und das Udo in Kurzform. Der zungenfertige Kieler und der ganzkörperkomische Schwabe werden das Zwerchfell am 11. September erschüttern – „Sonst macht’s ja keiner“, so ihr Motto. Das abendliche Kleinkunstprogramm beschließen „Sekt and the City“ mit einer prickelnden Comedy-Revue, bei der das Trio mit „The Cat Pack“ auch die Krallen ausfährt.
Die Eintrittspreise für die Abendveranstaltungen liegen bei 18 Euro, wer sich ein Rundum-Paket gönnen will, sollte sich die Zeltspektakel-Card besorgen. Diese kostet für eine Woche 80 Euro, für beide Wochen 150 Euro. Die Brunchmatineen am Sonntag mit Sten und Olli Roth kann man bei freiem Eintritt genießen und muss nur für das Brunchbuffet 15 Euro pro Person bezahlen. Die Galavorstellungen des Zirkus Sorriso kosten für Kinder 5 Euro, für Erwachsene 7 Euro. Für das Kinderfilmfestival, das auch Erwachsene lieben, kostet der Eintritt jeweils 2 Euro. Die Filme, wie zum Beispiel „Heidi“ oder „Pippi außer Rand und Band“ werden jeweils ab 18 Uhr im kleinen Zirkuszelt gezeigt.
Ausführliche Infos gibt es unter: www.zeltspektakel.info
Habbe & Meik sind die Meister des stillen Humors (Foto: Habbe & Meik)
Die Zucchini Sistaz – die Namensähnlichkeit zu den Puppini-Sisters ist natürlich rein zufällig … (Foto: Hauschild)
Bürgermeisterin Christiane Staab, Heike Schweizer vom Fachdienst Kultur, Organisator Jürgen Vogel und Erster Beigeordneter Otto Steinmann machen gerne Werbung für das Zeltspektakel (Foto: K.-H. Pfeiffer)
Text: Stadt Walldorf