Bürgerstiftung Wiesloch mit dem Netzwerk Asyl erfolgreich bei der Bewerbung „Willkommen in Baden-Württemberg“
Die Bürgerstiftung Wiesloch bewarb sich im Mai 2015 bei der Baden-Württemberg Stiftung im Rahmen des Programms „Willkommen in Baden-Württemberg! Engagiert für Flüchtlinge und Asylsuchende“ mit dem Projekt „Fuß fassen in der Arbeitswelt“.
Dieser Tage erhielt die Bürgerstiftung die Nachricht, dass sie die beantragten Mittel in Höhe von 21.400 € erhält. In den kommenden zwei Jahren wird das Geld dazu verwendet werden, den Flüchtlingen zu helfen, eine schulische bzw. betriebliche Ausbildung oder eine Erwerbstätigkeit aufzunehmen.
Die Baden-Württemberg Stiftung und das Ministerium für Integration Baden-Württemberg fördern mit dem Programm „Willkommen in Baden-Württemberg! Engagiert für Flüchtlinge und Asylsuchende“ neuartige Projektideen, deren Kern die Unterstützung von Asylsuchenden und Flüchtlingen durch ehrenamtlich Engagierte darstellt.
Für diese Aufgabe werden die Ehrenamtlichen im Rahmen der Projekte gezielt qualifiziert, und während ihres Engagements erhalten sie professionelle Begleitung. Basis der Projekte ist eine gelebte Willkommenskultur, in der sich die Aufnahmegesellschaft für Flüchtlinge und Asylsuchende öffnet.
Hierbei stehen die im Netzwerk Asyl Wiesloch tätigen Ehrenamtlichen vor neuen Herausforderungen:
Sie müssen sich die erforderlichen Sachinformationen über Gesetze und Prozesse von Grund auf erarbeiten. Sie wollen neue Formate der Begegnung entwickeln, mit deren Hilfe das Interesse von Unternehmern und Handwerkern gewonnen und der Dialog mit Flüchtlingen ermöglicht werden kann.
Sie möchten den Flüchtlingen das Gefühl geben, dass sie gut, zielführend und konsequent unterstützt werden
Damit die Flüchtlinge in Ausbildung und Beruf vermittelt werden können, sind je nach individuellen Voraussetzungen verschiedene Schritte notwendig:
- Analyse der Optionen für eine schulische oder betriebliche Berufsausbildung
- Analyse der Chancen auf Vermittlung in Arbeit im erlernten Berufsumfeld
- Anerkennung von Schul- und Berufsabschlüssen und gegebenenfalls Maßnahmen zur Ergänzung der Ausbildung
- Erwerb der notwendigen Voraussetzungen zum erfolgreichen Schulbesuch und Berufsabschluss z.B. beim Erlernen von fachbezogenem Deutsch
Letztlich sollen die Flüchtlinge mit Hilfe der Ehrenamtlichen in die Lage versetzt werden, sich im deutschen Arbeitsmarkt und dem Arbeitsleben in Deutschland zurecht zu finden, mit den entsprechenden Tools offene Stellen zu finden, ihre Stärken in Bewerbertrainings zu artikulieren und die berufsspezifische Sprache zu erwerben.
Damit die Ehrenamtlichen diese Schritte mit den Flüchtlingen zusammen gut bewältigen können, bedarf es einer umfassenden Vorbereitung, die nun durch die Förderung der Baden-Württemberg Stiftung möglich ist.
Ziel ist es, ein gut vernetztes Team aufzubauen, das die als Integrationsbegleiter arbeitenden Ehrenamtlichen kompetent hinsichtlich der jeweiligen Prozesse beraten und fortbilden kann. Hierfür werden sowohl Veranstaltungen mit Experten als auch Workshops mit erfahrenen Ehrenamtlichen aus dem Netzwerk durchgeführt.
Außerdem sollen Kontakte der Mitglieder des Netzwerks mit potentiellen Arbeitgebern genutzt bzw. hergestellt werden, um möglichst früh deren Bedürfnisse zu verstehen und um sie mit ins Boot zu holen. Zielgruppe sind die Unternehmen, Handwerker und Dienstleister in Wiesloch und Umgebung.
Um den Kontakt zwischen Unternehmen und Flüchtlingen herzustellen und so möglichst viele Flüchtlinge zu vermitteln, wird das Netzwerk neue Kennenlernformate entwickeln. Weiterhin wollen wir mit Instanzen kooperieren, die ähnliche Aufgaben haben, wie z.B. die Berufsschulen und die Bundesanstalt für Arbeit.
In den vergangenen Monaten haben die Flüchtlinge die erste Stufe „Ankommen“ erfolgreich erklommen. In den kommenden Monaten folgt die zweite Stufe „Fuß fassen und seinen Platz finden“. Hierzu gehört ganz wesentlich die Aufnahme einer Ausbildung bzw. einer Erwerbstätigkeit, um das eigene Leben mit sinnhafter Beschäftigung zu füllen und Wertschätzung zu erfahren.
Das Ziel des Netzwerkes für die Flüchtlinge ist die dritte Stufe, „Auf eigenen Beinen gehen“.