Was ein gutes Livekonzert ausmacht? Musiker in Bestform, Publikum in Hochstimmung und eine Location mit Wohnzimmeratmosphäre. All das und noch viel mehr traf beim umjubelten „Heimspiel“ der dreiköpfigen Formation „Saitensprung“ im Walldorfer Café Art zu.
Aus Anlass des zehnjährigen Bestehens hatte Bandchef Werner Geistl , Gitarrist und Sänger, der zudem auch Bass, Ukulele, Harp und Kazzoo spielt zusammen mit dem weiteren Walldorfer Saitenkünstler und Band Mitgründer Jürgen Köhler (Gesang, Harp, Kazzoo) zum großen Geburtstagskonzert eingeladen.
Nicht zu vergessen Thomas Schmidt, der vor drei Jahren zur Gruppe hinzustieß (Cajón, Percussion, Congas, Drums). „Ein Glücksfall“, wie Geistl anmerkte.
Beim weit über drei Stunden dauernden Gig, der erst nach etlichen Zugaberunden endete, brachte die Formation nicht weniger als 35 Songs auf die Bretter, darunter abgefeierte Stücke wie Jethro Tulls „Locomotive Breath“, Bob Dylans „It’s all over now, Baby Blue“ oder „Have you ever seen the Rain“ von Creedence Clearwater Revival. Klar, dass man auch Neil Young („Heart of Gold“ und
„Cowgirl in the Sand“), den Rolling Stones („Honky Tonk Woman“, „You can’t always get what you want“) oder Cat Stevens („Lady d’Arbanville“) die Ehre erwies.
Bei Eddy Grants „Gimme Hope Joanna“sang das Publikum begeistert mit, beim Moody-Blues-Klassiker „Nights in White Satin“ hing die Besucherschar an den Lippen der Bühnenakteure und summte leise mit. „Fast jeder, der unsere Songs hört, verbindet damit mindestens eine kleine
Erinnerung an seine Jugend oder an besondere Ereignisse“, hatte Werner Geistl zuvor angemerkt. Beim Geburtstagskonzert und der damit verbundenen musikalischen Rückschau, die von Jürgen Schiller professionell moderiert wurde, durften natürlich Bühnengäste und frühere Weggefährten nicht fehlen.
So waren Willi Kachler am Bass und der einstige Drummer Jochen Rautenstrauch ebenso mit von der Partie wie Gaby Köhler am Mikro oder die beiden toll agierenden Flötistinnen Sandra Köhler und Melanie Greiner.
Am Ende des schweißtreibenden Songreigens gab es stehende Ovationen für gut aufgelegte Bühnenkünstler, die bei der stürmisch geforderten Zugaberunde mit „Proud Mary“ von Creedence Clearwater Revival oder Bob Dylans „Knocking on Heaven’s Door“ noch einmal alle Register zogen, Gitarrensaiten zum Glühen und Kehlen zum Austrocknen brachten.
„Ein herrliches Konzerterlebnis mit tollen Songs aus den siebziger Jahren“, lautete stellvertretend das Urteil eines Konzertgängers.
Die Jungs von Saitensprung erhielten sogar am Schluß eine Geburtstagstorte, von der ganzen Freundesschar, geschenkt. „Wir sind happy. Ein volles Haus und lauter lachende, fröhliche Menschen. Was will man mehr?“
Quelle Text/Fotos: Saitensprung